Freibad und Sauna in Corona-Zeiten Das Fildorado kann nur schrittweise öffnen

Die Corona-Pandemie schränkt den Badebetrieb stark ein. Das Freibad Filderstadt hat trotzdem einen starken Zulauf. Die Saunagäste dürfen seit Kurzem wieder schwitzen. Der Erlebnisbereich kann vorläufig jedoch noch nicht geöffnet werden.
Bonlanden - Trotz des eingeschränkten Betriebs beim Fildorado haben die Angestellten genug zu tun. Schließlich erfordern die in der Corona-Krise verschärften Hygieneregeln einen größeren Einsatz. Es muss mehr gereinigt und gewischt werden. Zum Beispiel im Freibad, das seit 19. Juni wieder geöffnet ist. Dort dürfen die Besucher nur in vorgegebenen Zeitfenstern baden. Zwischen den einzelnen Einheiten wird dann geputzt und desinfiziert. Dasselbe gilt auch für den Saunabereich, der seit einer Woche wieder geöffnet ist.
Außerdem werden die Pausen auch immer wieder für den Schichtwechsel gebraucht. „Wir müssen aufpassen, dass sich die Leute nicht begegnen“, sagt die Prokuristin des Fildorados, Heidi Gohl. Man sei darauf bedacht, dass im Falle der Ansteckung eines Mitarbeiters durch das Corona-Virus wenigstens ein Teil der Mannschaft noch einsetzbar bleibe.
Reservierung erforderlich
Um die Zahl der Besucher beschränken zu können und eine Überfüllung des Fildorados zu verhindern, muss der Eintritt reserviert werden. Ins Freibad dürfen beispielsweise maximal 250 Leute gleichzeitig gehen. In normalen Zeiten können sich dort mehr als tausend Besucher zur gleichen Zeit aufhalten.
Die Reservierung kann man bereits vier Tage vor dem Besuch vornehmen. Sie ist – falls dann noch ein Platz frei ist – bis kurz vor dem Eintritt auf der Homepage www.fildorado.de möglich. Für Saunabesucher, die keinen Online-Zugang haben, gibt es exklusiv die Möglichkeit der telefonischen Anmeldung. Sie müssen übrigens im Gegensatz zu den Freibadbesuchern nicht vorher bezahlen.
Mit der Registrierung der Badegäste soll ein geordneter Betrieb des Fildorados ermöglicht werden. „Wir halten uns damit an die Vorgaben des Landes“, sagt die Prokuristin Heidi Gohl. Wann das Herz des Fildorados – der Erlebnisbereich – wieder geöffnet wird, kann sie momentan nicht einschätzen. „Wir machen das Ganze schrittweise und lernen dabei“, sagt sie. Es hänge auch ganz stark davon ab, wie sich die Nutzer verhalten, ob sie die Regeln einhalten oder missachten. „Wir müssen unsere Erfahrungen sammeln und dann auswerten“, sagt Gohl.
Alle Mitarbeiter im Einsatz
Der Betrieb von Freibad und Saunabereich erfordere den Einsatz des ganzen Personals „Mit dem Betrieb dieser Bereiche unter Corona-Bedingungen und der Umsetzung und Einhaltung der dementsprechenden Auflagen sind wir momentan voll ausgelastet“, sagt Heidi Gohl. Man könne das Erlebnisbad deshalb schon aus personellen Gründen derzeit nicht aufmachen. Diese Personalsituation werde sich erst im Herbst ändern, wenn das Freibad wieder geschlossen wird. Gohl geht aber nicht soweit, zu sagen: Dann können wir auch das Erlebnisbad wieder aufmachen. Der entscheidende Faktor sei die weitere Entwicklung der Corona-Krise. Schließlich könne es von heute auf morgen passieren, dass das komplette Fildorado wieder geschlossen werden muss. „Man weiß überhaupt nicht, wie die Verordnung des Landes für Bäder und Saunen künftig aussehen wird“, sagt sie. Die jetzige Version gelte bis Ende August.
Schließung hat wirtschaftliche Folgen
Die Prokuristin geht auf jeden Fall davon aus, dass die Corona-Krise wirtschaftliche Folgen für das Fildorado in diesem Jahr haben wird. „Das kann bei einer dreimonatigen Schließung nicht anders sein“, erklärt sie. Trotzdem weiß sie natürlich nicht, wie hart es das Filderstädter Vorzeigebad treffen wird.
Bisher waren die Verantwortlichen des Fildorados darauf bedacht, am Jahresende eine ausgeglichene Bilanz zu präsentieren und eine Pacht an die Stadtwerke überweisen zu können. Die Stadtwerke sind formal die Eigentümerin des Bads. In diesem Jahr wird es voraussichtlich ein Defizit beim Fildorado geben, das von den Stadtwerken ausgeglichen werden muss.
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