Das Wendlinger Freibad ist an einigen Stellen modernisiert worden. Besonders Menschen mit Behinderung sollen es nun leichter haben, ins Wasser zu gelangen. Ein Lift ins Becken und ein Umkleidebereich fehlen aber noch.

Wendlingen - Am ersten richtig heißen Tag des Jahres bilden sich lange Schlangen vor dem Eingang des Wendlinger Freibades. Der neu angeschaffte Ticketautomat macht Ärger: Er nimmt keine Münzen und gibt kein Wechselgeld heraus. Da muss noch nachjustiert werden, das sieht auch der Wendlinger Kämmerer Horst Weigel. Doch andere Neuerungen im Bad sollen weniger problematisch in ihre erste Saison starten. Das dürfte auch leichter werden, schließlich handelt es sich dabei vor allem um Umbauten auf der untersten Ebene, sprich: Türen und Wege.

 

Vor allem die Barrierefreiheit stand im Fokus der Umbauten zu Beginn dieser Saison. Der Freibadbesuch soll für Rollstuhlfahrer jetzt um einiges einfacher sein. Das fängt bei der Ankunft an. Wo vorher nur zwei Behindertenparkplätze zur Verfügung standen, sind es nun vier: Die Grünfläche vor dem Eingang ist verschwunden und ersetzt worden. Menschen, die nicht gut zu Fuß sind, können dort aus dem Auto steigen und sind wenige Schritte später am Eingang.

Ein Lift und ein Umkleidebereich kommen noch

Vier Behindertenparkplätze klingt nicht nach viel, gerade beim Blick auf die Größe des Bades. Doch gestern waren die Plätze am frühen Nachmittag noch frei – trotz der sommerlichen Temperaturen. „Bisher war der Bedarf nicht größer als das Angebot“, sagt Horst Weigel, der Kämmerer der Stadt Wendlingen. Allerdings hoffe man, dass mit den weiteren Erleichterungen auch mehr Körperbehinderte den Weg ins Bad finden.

So führt nun ein gepflasterter Weg über die ehemals schwer überrollbare Rasenfläche zum Schwimmerbecken. Ein Türchen muss sich der rollende Besucher vom Personal aufschließen lassen, dann ist der Weg frei ins kühle Nass – fast. Denn um auf wirklich unbeschwerliche Weise ins Wasser zu gelangen, fehlt noch ein Lift, der erst noch angeschafft wird. Ins Nichtschwimmerbecken geleiten neue Geländer die etwas wackligeren Besucher. Und auch das Umziehen soll ab dem kommenden Jahr einfacher werden. Hinter dem Bürogebäude, auf gleicher Ebene wie der Eingang, soll dann ein behindertengerechter Umkleide-, Dusch- und WC-Bereich entstehen. Im Moment steht eine vergrößerte Kabine bei den anderen Umkleiden zur Verfügung.

Eine Drehtür ersetzt zwei kleinere

Selbst der Ausgang ist nun für Gäste wie Rollstuhlfahrer oder Personen mit Kinderwagen geeignet. Wo vorher zwei Drehtüren waren, ist nun eine große, die genügend Platz zwischen den einzelnen Flügeln hat, um alle unfallfrei hinaus zu befördern.

Bei den Umbauten habe ein Rollstuhlfahrer die Planer beraten, erzählt Horst Weigel. „Das war schon hilfreich, jemanden dabei zu haben, der das ausprobiert.“ Wenn sich das Wetter hält, probieren es vielleicht auch noch andere aus.