Das gute Wetter poliert die schlechten Besucherzahlen der Freibäder in Stuttgart auf. Dennoch ist die Saison bisher enttäuschend verlaufen.

Stuttgart - Während viele Leute dieser Tage wegen der Hitze stöhnen, atmen die Vertreter der Bäderbetriebe Stuttgart erleichtert auf. Sommerlichen Temperaturen haben es geschafft, dass die Menschen am vergangenen Wochenende in die Freibäder geströmt sind.

 

37.448 Gäste tummelten sich insgesamt auf den rund 210.000 Quadratmetern Gesamtfläche der Freibäder in Möhringen, auf dem Killesberg, in Sillenbuch, in Vaihingen und in Untertürkheim.

An keinem anderen Wochenende 2011 genossen mehr Stuttgarter die Sonne im Wasser und auf der Liegewiese. Mit rund 80.000 Badegästen war die vergangene Woche auch die beste einer bisher enttäuschenden Freibadsaison. "Besonders gut war der Sonntag", sagte die stellvertretende Geschäftsführerin der Bäderbetriebe, Anita Grube.

Die Zahlen sind ähnlich trübe wie der bisherige Sommer

Rund 23.600 Gäste besuchten die fünf Freibäder. "Das ist eine erfreuliche Entwicklung. Wir haben bezüglich der Besucherzahlen aber lediglich leicht aufgeholt." Zum Vergleich: Am Rekordtag des vergangenen Jahres kamen 37.000 Badegäste - so viele also wie am letzten Wochenende insgesamt.

Und auch für den Rekord in diesem Jahr hat es nicht gereicht. Der wurde bisher am 28.Juni mit 31.500 Badegästen erreicht.

Die Zahlen präsentieren sich demnach weiter ähnlich trübe wie der Großteil des bisherigen Sommers. "Uns fehlen noch rund 200.000 Besucher, wenn es eine gute Saison werden sollte. Das können wir gar nicht mehr aufholen", sagt Anita Grube.

Wird die Freibad-Saison verlängert?

In dieser Saison badeten bisher rund 465.000 Gäste in Stuttgart. Und so werden auch die aktuellen Sonnentage wohl nichts daran ändern, dass diese Saison die schlechteste seit 13 Jahren wird.

Denn die Bäder schließen bereits am 4. September mit Ausnahme des Freibads in Möhringen, das bis zum 18. September geöffnet ist. Ein Funke Hoffnung besteht allerdings noch für die Bäderbetriebe Stuttgart. "Wir behalten die Wetterlage genau im Auge. Falls es natürlich weiterhin so gut bleibt, werden wir überlegen, ob wir die Saison verlängern", sagt Anita Grube.

Ungelegen dürfte eine Verlängerung den Bäderbetrieben wohl nicht kommen. Denn durch das schlechte Wetter sind nicht nur weniger Gäste in die Freibäder gekommen. Die Witterung führte auch dazu, dass höhere Unterhaltungskosten anfielen.

"Die Pflege der Grünanlagen war aufwendiger wegen des schlechten Wetters. Zudem mussten die Becken mehr beheizt werden", erläutert Anita Grube. So stand Ende Juli ein Fehlbetrag von 550.000 Euro für die Bäderbetriebe zu buche. Doch vielleicht können sie dieses Minus noch verkleinern. Die Wettervorhersage lässt zumindest hoffen.