Beim Rabe-Lauf des Eschbach-Gymnasiums haben Schüler sich jede absolvierte Runde sponsern lassen. So kam eine mehr als ordentliche Summe für Kinder in Uganda zusammen.

Freiberg - Der zwölfjährige Uwe hat vollen Einsatz für Kinder in Uganda gezeigt. Insgesamt 20 Mal lief der Schüler des Eschbach-Gymnasiums beim Schullauf „Running across Borders Eschbach (Rabe)“ eine ein Kilometer lange Runde. Für jede Runde zahlten ihm seine Verwandten und Freunde seiner Eltern 37,70 Euro. Mit insgesamt 754 Euro erlief Uwe von allen Schülern das meiste Geld. Das ist allerdings nicht für ihn gedacht, sondern er spendet den Betrag genauso wie seine Mitschüler dem Verein African Child in Need, der das Geld für Kinder in Uganda verwendet. Der Schulleiter Christoph Zauner hat am Dienstag während der Schulversammlung 27 504 Euro an Sarah Bast, die erste Vorsitzende des Vereins, übergeben.

 

„Ihr habt so viel Spendengeld erlaufen wie noch nie in der Geschichte der Schule“, sagte Zauner und ergänzte: „Jeder von euch hat seinen Teil zum großen Ganzen beigetragen.“ Es war bereits der dritte Rabe-Schullauf. Obwohl Uwe das beste Ergebnis eingefahren hat, gab er sich bescheiden: „Das macht mich schon stolz. Meine Mitschüler haben aber mit weniger Geld genauso viel zur Spende beigetragen.“ Den Lauf über 20 Kilometer fand er anstrengend. „Als ich ankam, war ich sehr außer Puste“, sagte Uwe rückblickend. Dabei musste er gar nicht besonders trainieren: „Ich spiele Fußball und bin sehr schnell.“ Außerdem hat er beim Stuttgart-Lauf zusammen mit seiner Mutter die Strecke über 10,8 Kilometer absolviert.

Der Geografie-Lehrer und frühere Duathlon-Leistungssportler Jonathan Harre ordnete den Schullauf, der am 15. Mai stattfand, ein: „Wir wollten etwas für die Gemeinschaft tun.“ Nach vier Jahren Pause sei darum die Idee aufgekommen, wieder einen Rabe-Lauf zu veranstalten. „Es war beim Lauf eine großartige Stimmung“, sagte Harre. Die allermeisten der insgesamt 732 Schüler des Eschbach-Gymnasiums seien mitgelaufen oder mitgegangen: „Die anderen haben die Läufer angefeuert.“ Schon vorab war klar, dass das Geld für Kinder in Uganda bestimmt ist.

„Ich habe gemerkt, was man mit wenig Geld bewegen kann“

Vor dem Lauf hatte Bast den Kindern etwas über den Verein erzählt. Seitdem wissen sie, dass African Child in Need von Milton Opoya in Kampala gegründet wurde. „Er hat in seinem eigenen Haus Straßenkinder aufgenommen und sie versorgt“, erzählte Bast. Als sie 2009 in Uganda war, lernte sie Opoya persönlich kennen. „Ich habe gemerkt, was man mit wenig Geld bewegen kann. Darum habe ich mit anderen den Verein in Deutschland gegründet“, ergänzte Bast.

Mittlerweile leben in einem richtigen Kinderhaus 25 frühere Straßenkinder. Außerdem betreibt der Verein im ugandischen Dorf Nangalama eine Schule für 120 Mädchen und Buben.

Bast berichtete den Schülern, wofür das erlaufene Geld verwendet werden soll: „Es reicht, um den früheren Straßenkindern des Projekts zwei Jahre jeden Tag ein warmes Essen zu geben.“ Außerdem werde davon das Schulgeld gezahlt. Auch die Kinder der Schule in Nangalama erhalten durch die Spende zwei Jahre jeden Tag ein Mittagessen. „Ich bin überwältigt, dass so viel zusammen gekommen ist“, sagte Bast. Auch Uwe freute sich, dass er und die anderen Schüler helfen konnten: „So bekommen die Kinder dort eine Chance.“