Die Schüler des Eschbach-Gymnasiums setzen sich mit ihrem Spot gegen ältere Schüler durch.

Freiberg - Sie haben es allen gezeigt. Fünf Schüler aus zwei sechsten Klassen des Eschbach-Gymnasiums aus Freiberg haben beim Wettbewerb „Spot an für die Mensa“ den ersten Platz belegt. Der war landesweit ausgeschrieben vom Ministerium für ländlichen Raum und Verbraucherschutz, der Initiative für clevere Ernährung in Baden-Württemberg, der Vernetzungsstelle Schulverpflegung und der Landessektion der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Die fünf Jungen setzten sich gegen Neunt- und Zwölftklässler durch.

 

Jetzt sitzen Chris-Oliver Lindholz, Sevkan Debe, Christian Krauß, Marko Pajic und Claudio Kunzmann im Medienraum des Gymnasiums. Auf einem Monitor zeigt der Lehramtsstudent Benjamin Schmidt, der die Filmwerkstatt der Schule leitet, ihren Werbefilm für die Mensa. Zunächst sind aber gar keine Brote oder Getränke zu sehen, sondern eine heruntergelassene Jalousie. Langsam gleitet sie hoch. Der Bildschirm wird in vier Teile untergliedert und es erscheinen Szenen von der Essensausgabe im Schnelldurchlauf. Deutlich wird dabei: Die Mensa ist gefragt. Immer erscheint ein Schülerpulk vor der Ausgabe. Einer der Schüler hebt als Sprecher die Vorzüge der Mensa hervor: Den Backwarenverkauf in der großen Pause, das gesunde Frühstück an jedem zweiten Mittwoch, das Eltern ehrenamtlich zubereiten. „Das Beste ist aber das Mittagessen“, sagt der Sprecher. Doch es gibt auch Kritik: „Nur eines gefällt uns nicht: Die Lehrer stellen sich nicht hinten an, sondern drängeln sich vor.“ Das Ende gleicht dem Anfang. Der Rolladen senkt sich.

„Die Jungen haben das selbstständig gefilmt“, sagt Schmidt. „Ich war nur bei der Ideenfindung und beim Schnitt dabei.“ Binnen drei Wochen ist ihr 1 Minute und 17 Sekunden langer Film entstanden. „Zuerst haben wir überlegt, wo wir uns hinstellen und in welche Richtung wir filmen“, sagt Claudio. Wie die Kameras funktionieren, wussten sie schon. Denn Schmidt bietet in der fünften Klasse eine Einführung ins Filmemachen an. Gedreht haben sie in den Pausen. „Wir haben zu zweit oder dritt die ganze Pause gedreht. Einer konnte während der Zeit essen.“ Doch die Jungen mussten zunächst ihre Mitschüler bändigen. „Wir mussten gucken, dass sich keine Acht- und Neuntklässler vor die Kamera stellen oder Fünfklässler davor rumhampeln“, sagt Sevkan. „Wir haben ihnen gesagt: Uns ist es egal, wenn ihr euch zum Affen macht. Wir schneiden das raus.“ Mit drei Stunden Material gingen die Jungen in den Medienraum zum Schneiden. „Wir sind knapp fertig geworden und haben uns gesorgt, dass die DVD nicht pünktlich ankommt“, sagt Schmidt.

Der Lehrer und Leiter der Medien-AG, Hans Rehberger, hat anfangs gezögert, ob er den Sechstklässlern die Kameras geben kann. „Benjamin hat mir gesagt, dass die Jungen unbedingt bei dem Wettbewerb mitmachen wollen.“ Also bekamen sie die Kameras. „Dass die Jungs so ein tolles Ei legen, hätte ich nicht gedacht“, sagt Rehberger. Ihr Preis ist ein Trickfilm-Workshop mit dem Landes-Kinomobil.