Jungkoch Alexander Neuberth hat vor der Landtagswahl mit Kretschmann, Wolf und Co. gekocht. Im Interview erzählt er, wie die Politiker sich am Herd geschlagen haben und ob TV-Koch für ihn eine Perspektive wäre.

Kommt der neue Johann Lafer aus Freiberg am Neckar? Das wäre wohl zu viel der Spekulation, aber Jungkoch Alexander Neuberth hat zumindest kein Problem damit, vor laufender Kamera zu kochen.
Herr Neuberth, kürzlich gab es für Sie bereits den zweiten Fernsehauftritt innerhalb von zwei Monaten. Das SWR-Magazin MarktCheck war mit einem Team bei Ihnen. Worum ging es da?
Es geht um industriell erzeugte Aromen, die in Lebensmitteln vorkommen können. Der Beitrag will einen Denkanstoß liefern, wie weit wir als Verbraucher noch fähig sind, industriell erzeugte Aromen von natürlichen zu unterscheiden.
Können Sie ein Beispiel nennen?
Während der Aufzeichnung ging es beispielsweise darum, ein Rauch-Aroma zu erzeugen. Während ich den Barbecue-Burger richtig geräuchert habe, hat Moderator Sebastian Engelmann einfach ein Rauch-Aroma verwendet, das aus Rapspresskuchen gewonnen wird, einem Abfallprodukt der Rapsölproduktion. Am Ende mussten vier Tester der Slow-Food-Vereinigung herausfinden, welches Aroma das natürliche ist.
Und hat es geklappt?
Das darf ich noch nicht verraten. Der Beitrag läuft unter dem Titel „Vorsicht Verbraucherfalle“ am 6. Juni um 20.15 Uhr in der ARD.
Gut, springen wir zurück zu den Landtagswahlen. Sie haben beim SWR-Kandidatencheck für die Spitzenkandidaten ihre Lieblingsgerichte gekocht. Was gab’s denn?
Bei Winfried Kretschmann gab’s Käsespätzle, Nils Schmid wählte Gaisburger Marsch, Guido Wolf Schnitzel und Hans-Ulrich Rülke wollte Linsen mit Spätzle.
Wie haben sich die Kandidaten denn als Hilfsköche geschlagen?
Naja, ein paar Patzer gab es schon. So hat Herr Rülke die Eier für die Spätzle doch etwas zu wild aufgeschlagen. Zur Verteidigung muss man aber sagen, dass die Kandidaten vor der Landtagswahl wohl eher wenig Zeit zum Üben, sprich selbst Kochen hatten. Ein Kandidat hat nach der Sendung sein Essen sogar einpacken lassen, weil er gleich zum nächsten Termin musste.
Wie wurde der SWR auf Sie aufmerksam?
Ich habe schon vor drei Jahren zur Bundestagswahl im SWR mit den Spitzenkandidaten aus Baden-Württemberg gekocht. Im Jahr davor bin ich deutscher Meister der Jungköche geworden – so ist der SWR auf mich aufmerksam geworden.
Dann war das jetzt bereits Ihr dritter Auftritt als Fernsehkoch. Könnten Sie sich vorstellen, so etwas auch dauerhaft zu machen? Vincent Klink und Johann Lafer sind jetzt auch nicht mehr die Jüngsten.
Ich habe prinzipiell kein Problem damit, vor der Kamera zu stehen. Aber Fernsehkoch als Haupt-Job stelle ich mir schwierig vor. Kochen im Fernsehen hat ja nur sehr bedingt etwas mit dem Kochen in der Realität zu tun – Stichwort „Ich hab da mal was vorbereitet“. Aber gelegentliche Fernsehauftritte schaden dem Ansehen des eigenen Restaurants sicher nicht.