Die eindeutige Entscheidung der Bürger für das neue Baugebiet ist gut, sie schützt das Freiburger Umland, meint Heinz Siebold.

Baden-Württemberg: Heinz Siebold (sie)

Freiburg - Die Freiburger haben kühlen Kopf bewahrt. Eine deutliche Mehrheit hat in der schwierigen Abwägung zwischen Bau- und Ackerland ein klares Votum für einen neuen Stadtteil mit dem Namen Dietenbach abgegeben. Hätte es einen Sieg der Dietenbach-Gegner gegeben, wäre die Freiburger Stadtentwicklung um ein Jahrzehnt zurückgefallen.

 

Denn Platz für neue Wohnungen in der Dimension, wie sie eine beliebte Universitätsstadt wie Freiburg braucht, kann nicht durch etwas Nachverdichtung hier, den Ausbau einiger Dachgeschosse dort oder das Aufspüren von ein wenig Leerstand geschaffen werden. Die Verweigerung eines Stadtteils hätte die Freiburger Wohnungsprobleme in das Umland der Stadt verlagert und dort weitaus mehr Flächenfraß und neue Probleme durch mehr Pendelverkehr geschaffen.

Auch wenn es noch Jahre dauern wird, bevor die erste neue Wohnung im Dietenbach bezogen werden kann: Vor allem junge Menschen, die bereits eine Familie haben oder eine planen, haben an die Zukunft für ihresgleichen gedacht. Es ist das Publikum, das den jungen Oberbürgermeister Martin Horn vor einem Jahr überraschend ins Amt wählte, weil es ihm zutraut, das Wohnungsproblem ernsthaft anzugehen. Das Votum ist auch sein Sieg – und ein Auftrag zugleich.