Der Förderverein des Freilichtmuseums Beuren investiert 200 000 Euro in die inhaltliche Ausgestaltung der Dauerausstellung. Nach der Restaurierung und Umsetzung des Gartensaals der Geislinger Gaststätte Wilhelmshöhe in das Freilichtmuseum wird das Gebäude zum Zentrum des Erlebnis- und Genusszentrums.

Beuren - Der Förderverein Freilichtmuseum Beuren hat sich schon früh für die Idee begeistert und engagiert, das Freilichtmuseum Beuren zum Erlebnis- und Genusszentrum auszubauen. Vor gut einem Jahr hat auch der Kreistag des Landkreises Esslingen beschlossen, den Gartensaal der Geislinger Gaststätte Wilhelmshöhe in das Freilichtmuseum umzusetzen und auszubauen. Einen nicht unbeträchtlichen Teil der 1,63 Millionen Euro Kosten trägt nun der Förderverein des Museums dazu bei.

 

Einen ersten Scheck über 75 000 Euro hat der Vorsitzende des Fördervereins, Hans Weil, kürzlich an den Landrat Heinz Eininger überreicht. Der Betrag ist der erste Teil von 200 000 Euro, die der Förderverein für die inhaltliche Ausgestaltung des „Erlebnis- und Genusszentrum für alte Sorten und Lebensmittel“ beisteuert. Das Zentrum wird im Gartensaal der ehemaligen Gaststätte Wilhelmshöhe aus Geislingen an der Steige eingerichtet. Für den 950 Mitgliedschaften zählenden Förderverein handele es sich, so Hans Weil, um die größte Maßnahme in der 24-jährigen Vereinsgeschichte. „Es ist ein herausragendes Projekt, über das wir uns sehr freuen“, ergänzt die Museumsleiterin und stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins, Steffi Cornelius. Dafür habe der Förderverein lange gespart. Die gute finanzielle Grundlage hätten die Mitglieder mit ihren Beiträgen sowie den Aktivitäten im Tante-Helene-Lädle, mit Backaktionen, dem Museumsfest sowie weiteren Spenden geschaffen. Weitere 200 000 Euro, geteilt in fünf Tranchen, habe Hans Weil laut Cornelius über die Ehmannstiftung akquiriert.

Vorgeschmack auf alte Sorten gibt es schon jetzt

Um ein passendes Gebäude zu finden, habe man sich laut Cornelius bewusst auf die Suche gemacht, denn zufällig finde man so etwas nicht. „Ohne das Gebäude könnten wir das nicht realisieren“, betont sie. Zur Zeit wird der bereits abgebaute 125 Jahre alte Gartensaal in einer großen Werkhalle in Illerbachen bei der Firma Jako Baudenkmalpflege restauriert. „Nach dem Ende der Saison wird mit dem Aufbau auf dem Museumsgelände begonnen“, sagt die Museumschefin. Im Herbst 2019 soll alles stehen. Eine Ausstellung über die Geschichte des Saales wird im ehemaligen Foyer aufgebaut. Im Saal selbst ist eine Dauerpräsentation zum neuen Schwerpunktthema „Alte regionale Sorten“ mit einer integrierten Genuss-Küche geplant. Widmen wird sie sich Obst-, Gemüse- und Getreidesorten. Hinzu kommen Veranstaltungen, auch Schaukochen ist möglich.

Einen Vorgeschmack auf die Ausstellungen im künftigen Erlebnis- und Genusszentrums gibt es schon jetzt im Museum. So steht das Jahr 2018 unter dem Motto „Alte Sorten“. Neben Veranstaltungen ist im Erdgeschoss des Hauses aus Öschelbronn die Ausstellung „Die Dickkopfweizen-Story oder wie man eine alte Sorte rettet“ zu sehen. Dabei wird gezeigt, welches Engagement notwendig ist, um eine vom Aussterben bedrohte Sorte zu retten.