Den Filmhit „Shakespeare in Love“ bringt Regisseur Marcel Keller im Esslinger Maille-Park auf die Bühne. Das Freilichtspektakel bietet Fechtszenen und Einblicke in das Elisabethanische Theater.

Vor der historischen Kulisse des Esslinger Maille-Parks hat Regisseur Marcel Keller die Bühnenfassung des Filmhits „Shakespeare in Love“ nach dem Drehbuch von Tom Stoppard und Marc Norman in Szene gesetzt. Premiere des Sommertheaters der Esslinger Landesbühne ist am Samstag, 10. Juni, um 20 Uhr. „Die Vögel in diesem wunderschönen Park sind Teil der Inszenierung“, sagt der Regisseur lachend. Die Bühnenfassung von Lee Hall hat er mit dem Esslinger Ensemble entwickelt.

 

„Es war die Nachtigall und nicht die Lerche“: Das berühmte Zitat aus William Shakespeares Klassiker „Romeo und Julia“ hat im Stück einen besonderen Stellenwert. Denn die Handlung folgt dem jungen Dichter, der das Liebesdrama schreibt – und der dabei selbst die große Liebe findet und verliert. Marcel Keller hat sich bei der Inszenierung kaum an der Filmvorlage John Maddens orientiert, „denn die Bühnensprache ist eine andere“. An den Gefühlsausbruch der Hauptdarstellerin Gwyneth Paltrow, als sie für ihre Rolle mit dem Oscar ausgezeichnet wurde, erinnert sich der Regisseur gut. Ihn interessiert an dem Stoff aber die Dynamik der Handlung. „Es wird viel gefochten“, verrät Keller, der auch das Bühnenbild entworfen hat. Für die Kampf- und Fechtchoreografie zeichnet Annette Bauer verantwortlich.

Zeitlose Symbolik der Kostüme

Historische Vorlagen haben die Kostümbildnerin Erika Landertinger zwar inspiriert, aber das Markenzeichen der Künstlerin ist die Kraft der zeitlosen Symbolik. Da habe sie die „wunderbaren Werkstätten der Esslinger Landesbühne schwer gefordert“, sagt die Künstlerin. „Tiefe Einblicke in das Elisabethanische Theater“ findet Dramaturgin Barbara Schöneberger in dem Text wieder. „Diese Ebene kann man entdecken, der Text wirkt aber auch für sich.“

Eigentlich war die Freilichtinszenierung des Stücks schon vor zwei Jahren geplant. Die Coronapandemie zwang die Landesbühne jedoch, die Pläne auf Eis zu legen: „Wie hätte man damals die Liebesszenen inszenieren sollen?“, blickt Marcel Keller zurück. Nun freut sich der Regisseur mit dem Ensemble darauf, die Bühnenfassung „mit vielen neuen Ideen und Akteuren“ umzusetzen.