Im Juli und im August wollen viele Chöre wieder vor Publikum auftreten, etwa im Alten Schloss oder auf der Killesberg-Freilichtbühne. Die Vorbereitungen dazu laufen.

Lokales: Armin Friedl (dl)

Stuttgart - Da kann man sich auf Holger Frank Heimsch verlassen: „Es wird keinen Nachfolger von Gotthilf Fischer geben.“ Der 34-jährige Stuttgarter ist selbst Dirigent, ist inzwischen Präsident des Hauff-Chorverbands mit mehr als 5000 Mitgliedern und Dirigent mehrerer Chöre, war auch sechs Jahre Stellvertreter von Fischer. Denn: „Fischer war ein Original wie die Fernsehmoderatoren Kulenkampff oder Carrell: Die kann man weder ersetzen noch kopieren.“

 

Um überhaupt wieder auf die Kraft des gemeinsamen Singens, auf die Existenz von Chören aufmerksam zu machen, sind derzeit vielleicht auch andere Konzepte erforderlich, und dazu gehören vor allem Auftritte. Und da ist einiges in der Mache: Der Konzertchor Stuttgart stellt Auftritte im Innenhof des Alten Schlosses in Aussicht, der Junge Chor hat die Freilichtbühne im Killesberg im Blick. Noch können da nur ungefähre Daten genannt werden wie Mitte Juli oder Ende August, da dies ja alles unter dem Vorbehalt der Pandemieregeln steht.

Konzertchor und Junger Chor planen mit Kolping-Chor

Aber an den Programmen wird schon gefeilt. „Romancero Gitano“ heißt das Motto des Auftritts des Konzertchors, im Höhenpark sollen wie im vergangenen Jahr mehrere Chöre dazukommen. Der Kolping-Chor plant für den September ein Wein-Konzert, das sowohl im wie um das Kolpinghaus herum in Bad Cannstatt stattfinden kann. Der Kinderchor vom Musikwerk bastelt jetzt an einem Kinderkonzert zum Thema Beethoven, das in den Sommermonaten im oder um das Bürgerzentrum im Stuttgarter Westen herum aufgeführt werden soll. Noch aber geht es um einen näherliegenden Schritt in der Chorarbeit: Das gemeinsame Proben in einem Raum oder im Freien. Denn auch das ist seit einigen Monaten nicht mehr möglich. Heimsch setzt da auf erste Lockerungen nach den Pfingstferien, wenn auch im Schulunterricht wieder manches mehr möglich sein wird. Digital hat sich beim Proben viel getan, die Resultate sind viel ergiebiger als zu Beginn der Pandemie. Aber Heimsch weiß auch: „Viele Mitglieder von Chören haben für sich beschlossen, dass sie diesen digitalen Weg nicht gehen wollen. Aber sie sind sofort wieder dabei, wenn real geprobt wird.“ So kann er auch auf Verbandsebene beobachten, dass es kaum Chöre gibt, die sich aufgelöst haben in den vergangenen Monaten, aber viele, die sich quasi in einer Generalpause befinden.