Ergreifend: In Marco Goeckes „Almost Blue“ gipfelte der Ballettabend im ausverkauften Schauspielhaus, in dem der scheidende Intendant Reid Anderson „Die Fantastischen Fünf“ präsentierte – seine Choreografieentdeckungen. Ein Abend voller Kontraste – stark!

Kultur: Ulla Hanselmann (uh)

Stuttgart - Was schwang da alles mit: Trauer, Wut, aber auch enorme Dankbarkeit. Einfach ergreifend – so hat sich gestern der Noch-Hauschoreograf Marco Goecke vom Stuttgarter Ballett verabschiedet. In seinem Stück „Almost Blue“ gipfelte der Ballettabend, in dem der scheidende Intendant Reid Anderson zum letzten Mal seine „Fantastischen Fünf“ präsentierte – seine Choreografieentdeckungen Katarzyna Kozielska, Louis Stiens, Roman Novitzky, Fabio Adorisio – und natürlich Goecke.

 

Spannung wie in einem Blockbuster

Es dürfte gestern wohl niemand überrascht haben, dass der große Tanzmacher, der am Ende der Spielzeit als Ballettdirektor in Richtung Staatstheater Hannover weiter zieht, der Fantastischste unter den Fünfen war und vom Publikum für seine letzte Uraufführung im Auftrag Andersons frenetisch gefeiert wurde. Und die übrigen vier Anderson-Kinder? Die bewiesen, dass sie das beherzigt haben, was ihnen ihr Förderer von Anfang gelehrt hat: auf ihre Individualität und ihre Kreativität zu vertrauen. Rasant-rhythmisch, elaboriert, sounddominiert, spannungsgeladen wie ein Blockbuster – all dies und noch viel mehr war zu erleben. Ein starker Abend!