Mit einem Flyer sucht die Freiwillige Feuerwehr L.-E. neue Männer und Frauen, die löschen und retten wollen. Es gibt zu wenig junge Leute in der aktiven Feuerwehr.

Leinfelden-Echterdingen - Wenn es brennt, wählt jemand die Notrufnummer 112. Kurz darauf ist die Freiwillige Feuerwehr mit einem Löschzug vor Ort. In Leinfelden-Echterdingen hat die aktive Wehr 206 Freiwillige, die ausrücken können, wenn es darauf ankommt. Die Männer und Frauen sind zwischen 17 und 60 Jahre alt. Bedingt durch den demografischen Wandel wächst die Altersabteilung, bestehend aus 65-jährigen und älteren Feuerwehrleuten, immer mehr. „Die Versorgung ist nicht gefährdet. Mittelfristig brauchen wir aber mehr Leute in der aktiven Wehr“, sagte Werner Kuttler, der Stadtkommandant der Freiwilligen Feuerwehr. Er und seine Kollegen haben sich Gedanken gemacht, wie sie mehr Menschen fürs Löschen und Retten interessieren können. Das Ergebnis in Form eines Flyers präsentierten Kuttler und sein Kollege Andreas Baumann am Mittwoch Oberbürgermeister Roland Klenk.

 

Flyer hat eine Auflage von 10 000 Exemplaren

„Lernen, Helfen, Retten, Leben,... Wachse über Dich hinaus“ heißt der Titel. Ein Feuerwehrwagen ist abgebildet und eine Straße, die zu einem stilisierten Leinfelden-Echterdingen führt. „Bei der Feuerwehr lernt man zu helfen und wächst so über sich hinaus“, sagte der Kommunikationsdesigner Ed Gaietto, dessen Firma Gaietto Design den Flyer entwickelt hat. „Wir möchten damit junge, mittelalte und ältere Leute ansprechen.“ Auf der Innenseite des Flyers ist eine Leiter dargestellt, auf der jemand für die Feuerwehr im Einsatz ist. „Wir haben kein Gesicht gezeichnet, um offen zu lassen, ob es ein Mann oder eine Frau ist“, erklärte Gaietto. Denn beide Geschlechter sind gefragt. Einsatzbilder komplettieren den Flyer. Er ist in einer Auflage von 10 000 Exemplaren gedruckt worden. Die Flyer werden in öffentlichen Gebäuden und Läden ausgelegt und an Schulen und Betriebe verteilt.

OB Klenk berichtete, dass Kinder die Feuerwachen besichtigen und meist neugierig auf die Tätigkeiten sind. „Das wollen wir mit dem Flyer wieder in Erinnerung rufen. Ich wünsche mir, dass viele Menschen den Weg in die Gemeinschaft der Freiwilligen Feuerwehr finden“, sagte Klenk.

Neue Freiwillige werden ausgebildet

Die Gemeinschaft nannte der Stadtkommandant auch als Argument, mitzumachen. „Wir bieten auch Technik und das soziale Element, dass es schön ist, zu helfen“, sagte Kuttler. Ideal für den aktiven Dienst wären nach seiner Ansicht neue aktive Mitglieder zwischen 20 und 30 Jahren. Zunächst absolvieren sie eine zweijährige Ausbildung, bei der sie Teamwork und die Fahrzeuge kennenlernen. Vor allem für die Tageseinsätze sucht die Feuerwehr Freiwillige. „Früher waren viele Landwirte und Handwerker in der Feuerwehr, die schnell einsatzfähig waren. Die fehlen uns jetzt“, sagte Kuttler. Sein Kollege Baumann will in Schulen und Betrieben für das Engagement bei der Feuerwehr werben. Kuttler macht aber klar, dass wenn der Pieper einen Brand signalisiert, nicht alle ausrücken müssen. Wer beruflich in dem Moment nicht weg könne, müsse auch nicht. Wenn sich nicht genug Freiwillige finden, sei eine Berufsfeuerwehr laut Ordnungsamtsleiter Gerd Maier keine Alternative, weil sie viel Geld kosten würde. Dann solle die Werbung noch verstärkt werden.