Die Liebenzeller Mission entsendet Sina Petschauer zu einem Freiwilligendienst nach Toronto. Dort hilft die 19-Jährige aus Vaihingen ein Jahr lang beim Projekt „Urban Promise“. Dieses kümmert sich um Kinder aus sozial schwachen Familien.

Vaihingen - Der erste Gedanke war es, nach Afrika zu gehen. Doch dann machte eine Freundin Sina Petschauer auf ein Hilfsprojekt in Toronto aufmerksam. „Ich wollte nach dem Abitur auf jeden Fall etwas Soziales machen, etwas geben und etwas bewegen“, erzählt die 19-jährige Vaihingerin, die Soziale Arbeit studieren möchte. Bevor ihr Studium beginnt, wird sie daher ein Jahr lang einen pädagogisch-missionarischen Freiwilligendienst in der kanadischen Großstadt ableisten. Sie arbeitet beim Projekt „Urban Promise“ mit. Dort werden Kinder und Jugendliche aus sozial schwachen Familien nach der Schule betreut.

 

„Ich habe gleich das Gefühl gehabt, dieses Projekt passt zu mir“, erzählt sie. Außerdem sei die Sprache ausschlaggebend gewesen. „Es ist halt doch leichter, sich zu verständigen als in Afrika.“ Die 19-Jährige wird den Kindern bei den Hausaufgaben helfen, Bastelkurse oder anderes Programm anbieten, Ausflüge mit ihnen machen. „Damit sie nicht auf der Straße herumhängen“, sagt sie. Wer mag, kann sonntags mit in den Gottesdienst gehen, um „auch geistigen, religiösen Input zu bekommen“. Sina Petschauer ist Christin. Die Liebenzeller Mission entsendet sie zu ihrem Dienst. „Ich will meinen Glauben weitergeben und selber in ihm wachsen“, beschreibt sie. Und in Form des Freiwilligendienstes könne sie Nächstenliebe ganz konkret zeigen.

Den Gemeindemitgliedern ihr Projekt vorgestellt

Die Familie der 19-Jährigen steht voll und ganz hinter ihr. Auch ihre ältere Schwester hat schon ein Jahr im Ausland verbracht, als Au-pair in Australien – und hat nur Positives erlebt. „Meine Eltern finden es gut, dass ich auch eine solche Erfahrung machen kann“, sagt sie. Der Abschied jedoch werde ihr schwer fallen, gibt sie zu. „Es ist nie einfach, geliebte Menschen zurückzulassen. Aber der Gedanke, anderen helfen zu können, ist wunderbar.“

Kürzlich gab es einen Abschiedsgottesdienst in der Gemeinde Maximilian Kolbe für Sina Petschauer. „Es war mir wichtig, unter dem Segen Gottes zu gehen“, erzählt sie. Beim Gottesdienst hat die 19-Jährige den Gemeindemitgliedern das Projekt und ihren Dienst vorgestellt, damit diese wissen, wohin sie entsendet wird. Auch die Predigt beschäftigte sich mit dem Thema Aussenden. „Es ging um das Gleichnis vom Sämann“, erzählt sie. Freunde von ihr haben den Gottesdienst musikalisch begleitet.

Gute Beziehungen mit den Kindern aufbauen

Am 23. August startet der Flieger von Frankfurt aus. Aktuell besucht Sina Petschauer noch ein Vorbereitungsseminar. Dort geht es um Teambuilding, Konfliktlösung, die Kultur in Kanada und darum, welche Art Kurse und Beschäftigungsangebote die Freiwilligendienstler mit den Kindern machen können. Ebenso lernen sie, wie man Andachten vorbereitet. „Ich hoffe sehr, dass ich mit den Kindern gute Beziehungen aufbauen kann und ihnen etwas weitergeben kann“, sagt sie. Sie wolle „ein Licht in ihrer Welt“ sein.

Nach ihrer Rückkehr wird sie ein duales Studium der Sozialen Arbeit beginnen. Dual bedeutet, dass man parallel zum Studium eine praktische Ausbildung macht, beispielsweise in einem Jugendhaus. Am liebsten würde sie in Stuttgart bleiben, erzählt Sina Petschauer. „Ich bin ein heimatverbundener Mensch.“ Sie werde sich aber auch in Freiburg an der katholischen Hochschule bewerben.

Die Liebenzeller Mission ist eine gemeinnützige Gesellschaft. Damit der Aufenthalt der von ihr entsendeten Freiwilligen im Ausland finanziert werden kann, bauen die jungen Menschen jeweils Unterstützerkreise auf. „Es wäre schön, wenn sich noch einige Menschen finden, die für mich Geld spenden wollen“, sagt sie.

Unterstützung
Der Dienst von Sina Petschauer wird von einem Unterstützerkreis mitgetragen. Spenden kann man an die Liebenzeller Mission gemeinnützige GmbH, Sparkasse Pforzheim Calw, IBAN DE27666500850003300234, Verwendungszweck IMP 7073-1110.