Endlich wieder Kino! Diesen Monat starten jede Menge coole Filme. Einer macht uns aber doch ein bisschen stutzig: Die Verfilmung einer Disneyland-Attraktion. Echt jetzt?! Wobei ein berühmtes Beispiel zeigt, dass so eine Schnapsidee auch sehr erfolgreich sein kann.

Kreis Böblingen - Endlich wieder Kino. Monatelang war nix außer Netflix. Für eine Weile ist das vielleicht ganz nett, aber an das Gefühl, im Kinosessel auf der großen Leinwand mit der Familie oder Freunden einen Film zu genießen, kommt einfach nichts heran. Weil sich so viel angestaut hat, ist das Kinoprogramm auch schon gestopft voll – von kleinen Filmperlen bis zum Mega-Blockbuster.

 

Ein bisschen irritierend ist dabei allerdings, was die Produzenten in Hollywood so alles für guten Filmstoff halten. Am 29. Juli startet nämlich der Film „Jungle Cruise“ mit Dwayne Johnson und Emily Blunt in der Hauptrolle. Das Plakatmotiv weckt Erinnerungen an Abenteuerfilm-Klassiker wie die „Indiana Jones“-Reihe oder gar „African Queen“ aus dem Jahr 1951 mit Humphrey Bogart und Katharine Hepburn. Die Inspiration für diesen Streifen kam allerdings aus einer ganz anderen Ecke: „Jungle Cruise“ heißt nämlich eine Art Erlebnisflussfahrt auf Schienen in den Disneyland-Freizeitparks. Als Story-Fundament für eine hunderte Millionen Dollar teure Produktion erscheint das irgendwie ein bisschen dünn.

„Boxauto, der Film“ gibt’s ja schon – unter dem Namen „Fast & Furious“

Wenn das auch hierzulande Schule macht, erwarten uns womöglich bald cineastische Leckerbissen wie „Wilde Maus, der Film“, „Riesenrad, der Film“ oder „Boxauto, der Film“ – wobei es letzteren ja eigentlich schon in Form der „Fast & Furious“-Reihe gibt. Auch da krachen regelmäßig Autos ohne Sinn und Verstand aufeinander. Viel weniger Handlung erlebt man im Autoscooter auch nicht.

Dass die Verfilmung einer Freizeitpark-Attraktion übrigens durchaus etwas taugen kann, haben die Disney-Mäuse schon im Jahr 2003 gezeigt. Damals sprangen sogar fünf Oscar-Nominierungen, mehr als eine Milliarde Dollar Einspielergebnis und mittlerweile vier Fortsetzungen heraus. Besagter Film heißt – na, wer ahnt es? – „Fluch der Karibik“.

Ein Beitrag aus den „Bonbons“, der Samstags-Humorkolumne der Kreiszeitung Böblinger Bote.