Freizeitsport in Fellbach Trimm-dich-Pfade nicht mehr gut in Schuss
Stadträte der Freien Wähler/Freien Demokraten in Fellbach fordern, die Mängel auf den Jogging- und Walkingstrecken zu beseitigen und die Beschilderung zu erneuern.
Stadträte der Freien Wähler/Freien Demokraten in Fellbach fordern, die Mängel auf den Jogging- und Walkingstrecken zu beseitigen und die Beschilderung zu erneuern.
Fellbach - Nicht jeder will sich durch die Corona-Ausgangsbeschränkungen zum Stubenhocker degradieren lassen. Im Gegenteil: gerade weil Sportvereine keine Angebote machen können und Fitnessstudios geschlossen sind, drängt es viele Menschen zur körperlichen Betätigung hinaus in Wald und Flur.
Das zeigte sich jetzt ganz in der Nähe im Schwäbischen Wald, als sich am Nachmittag des Dreikönigstags fast 600 Menschen gleichzeitig auf dem Rodelhang in Kaisersbach tummelten und die Polizei das Gelände sperren musste, weil die Abstandsvorgaben nicht eingehalten werden konnten. Wie sagte der Präsident des Deutschen Schwimmverbands, Marco Troll, dieser Tage: „Der Ansturm auf die Skigebiete rund um den Jahreswechsel zeigt doch gerade, wie sehr die Menschen nach Bewegung und Ablenkung gieren. Niemand lässt sich monatelang einsperren, die Menschen brauchen den Sport.“
Was für die gesamte Republik gilt, gilt natürlich auch für Fellbach oder Kernen. Deutlich mehr Dauerläufer in gemäßigtem wie schnellem Tempo wie auch Spaziergänger sind zu beobachten. Dazu gehörten dieser Tage auch zwei Vertreter der Fellbacher Lokalpolitik: Stadträtin Karin Ebinger (Freie Wähler/Freie Demokraten) war joggend auf dem Kappelberg unterwegs, ihr Fraktionschef Ulrich Lenk hat die Strecke im Oeffinger Hartwald abgelaufen. Ihr Eindruck: die Laufstrecken wiesen einige Mängel auf, etliche Geräte seien defekt.
Deshalb startet FW/FD jetzt einen Vorstoß in Richtung Stadtverwaltung. In einem Schreiben an Fellbachs Oberbürgermeisterin Gabriele Zull beantragt Karin Ebinger im Namen ihrer Fraktion, „die Trimm-dich-Pfade und Walking- beziehungsweise Joggingstrecken im Stadtgebiet einer Instandsetzung und Optimierung zu unterziehen“. Konkret nennt die stellvertretende Fraktionsvorsitzende die Lauf- und Gehpfade auf dem Kappelberg, in der Schmidener Lehmgrube, im Oeffinger Hartwald sowie beim Klärwerk bis zu den Landungsbrücken am Neckarufer.
Karin Ebinger verweist auf die vor wenigen Tagen beschlossene Verlängerung des Corona-bedingten Lockdowns. „Sportstätten sind seit geraumer Zeit geschlossen und werden vermutlich noch weiter geschlossen bleiben“, so ihre Prognose für die kommenden Wochen und eventuell Monate. Umso mehr sei es das Anliegen der Freien Wähler und Freien Demokraten, „den Fellbacher Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit zu geben, sich unter infektionsschutzkonformen Bedingungen sportlich zu betätigen, bestenfalls an der frischen Luft“. Hierfür seien die Trimm-dich-Pfade und Walking- beziehungsweise Joggingstrecken im Stadtgebiet „gute Optionen“.
Allerdings: die sportlichen Aktivitäten und Inspektionen von Ebinger und Lenk in den Wäldern von Fellbach und Oeffingen haben Unzulänglichkeiten, Probleme und Schäden zutage gefördert, die über Schönheitsfehler hinausgehen. „Der Zustand und die Beschilderung der Pfade lässt aus unserer Sicht stark zu wünschen übrig, was deren Nutzung erschwert und unattraktiv macht“, heißt es in dem Antrag der FW/-FD-Fraktion.
Schon im Sommer war Karin Ebinger sportlich auf dem Kappelberg unterwegs, nun erneut. Und jedes Mal erkannte sie ein weiteres Manko, entdeckte defekte Geräte, vermisste etwa die genaue Weiterführung der Laufstrecken – „das ist vor allem für jene, die nicht so häufig dort sind, ein Problem“, erklärt sie auf Nachfrage. Ein paar Meter an zusätzlicher Trainingseinheit sind zwar nicht schädlich, wenn’s allerdings in die Kilometer geht, auch nicht unbedingt erstrebenswert.
Die Fraktion erhofft sich deshalb „eine zeitnahe Überprüfung und Verbesserung der Beschaffenheit, Beschilderung der Trimm-dich-Pfade und auch der Jogging- und Nordic-Walking-Strecken auf Fellbacher Gemarkung“. Ebenso beantragen die Freien Wähler/Freien Demokraten, den Zustand der Stationen der Trimm-dich-Pfade zu überprüfen und auszubessern. Sinnvoll sei es auch, „noch weitere Stationen hinzuzufügen, da die aktuelle Ausstattung an Stationen mit Sportgeräten und auch deren Beschreibung aus unserer Sicht nicht mehr ganz zeitgemäß ist“. Karin Ebingers Einschätzung aus Sportlersicht: „Heutzutage gibt es viele Möglichkeiten, mit Hilfe relativ simpler, fester Geräte (Stationen) effektive Sportübungen auszuführen, die über einfaches Dehnen und Liegestütze hinausgehen.“
Gerade vor dem Hintergrund des Lockdowns, aber auch ganz allgemein mit Blick auf die Attraktivität der Freizeiteinrichtungen der Stadt Fellbach, bittet die Fraktion, „hier zeitnah eine Verbesserung in Angriff zu nehmen“.