Freizeittreffpunkt bei Ditzingen Schöckinger Waldhütte vor Wiederaufbau

Die Schöckinger Waldhütte wurde ein Raub der Flammen. Foto: / Karsten Schmalz

Nachdem der beliebte Treffpunkt abgebrannt war, hat sich der Gemeinderat mit dem Ersatz befasst.

Anfang Mai 2022, mitten in der Nacht. Die Schöckinger Waldhütte brennt lichterloh. Fast 50 Feuerwehrleute sind im Einsatz, um ein Übergreifen der Flammen auf den Wald zu verhindern. Ein Zeuge hatte starken Rauch wahrgenommen und die Einsatzkräfte informiert. Den allein an der Hütte entstandenen Sachschaden bezifferte die Polizei damals auf 130 000 Euro. Um die Wasserversorgung sicherzustellen, transportierte die Feuerwehr mit vier Fahrzeugen Löschwasser aus einem 500 Meter entfernt liegenden Hydranten in Schöckingen zur Einsatzstelle. Die Brandursache ist zunächst unbekannt, später wird von Brandstiftung ausgegangen. Die Hütte ist ein wichtiger Punkt für Freizeitaktivitäten, ein Treffpunkt für Vereine, Gruppierungen, Ausflugsziel auch für Kindergartenkinder.

 

Der Ortschaftsrat Schöckingen erarbeitete ein Anforderungsprofil für den Neubau, um einerseits den heutigen Anforderungen gerecht zu werden, andererseits aber den Charakter des nunmehr Zerstörten zu bewahren. Es sollte ein Holzhaus in der Größe der Grundfläche der Hütte und des bisherigen Vorplatzes entstehen. Der Eingang mit Treppe soll überdacht sein. Küche und Lagerraum abgetrennt, die Toiletten von außen und möglicherweise auch von innen begehbar. Der Innenraum soll Platz für 42 Sitzplätze bieten.

Grundsätzlich, so die Verantwortlichen, sollte die Gestaltung sich eng an dem ehemaligen, eingeschossigen Gebäude orientieren, wobei trotzdem auch Veränderungen geplant sind. So soll das Gebäude barrierefrei werden – die Toilette ebenso wie auch der Zugang zur Waldhütte über eine Rampe möglich sein.

Für den Wiederaufbau der Waldhütte seien die Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes nicht relevant, da das Gebäude gering genutzt sei und daher diese Anforderungen an das Gebäude nicht bestünden, so die Verwaltung. Anders als die abgebrannte Waldhütte, soll die neue nun aber in Blockhausbauweise errichtet werden. „Da sich das Gebäude am Waldrand befindet, muss von einer höheren Umgebungsfeuchtigkeit als in einem bebauten Gebiet oder einem Standort in freier Lage ausgegangen werden“, begründeten die Verantwortlichen ihre Position. „Die alternative Bauweise als Blockhaus hat gegenüber eine Holzständerbauweise den Vorteil, dass es sich um einen einheitlichen Werkstoff handelt, welcher gegenüber einem mehrschichtigen Wandaufbau als feuchtigkeitsunempfindlicher einzustufen ist und dadurch auch weniger schimmelanfälliger als die herkömmliche Holzständerbauweise ist“, teilte die Verwaltung mit. Zudem besitze die Blockhausvariante – sie kostet 36 000 Euro mehr – durch den einheitlichen Werkstoff einen natürlichen Brandschutz.

Die Waldhütte wird insgesamt 675 000 Euro kosten. Die Versicherung trägt den Anteil, der dem Wiederaufbau der vorherigen Hütte entsprochen hätte.

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