Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)

Der Freudentaler Gemeinderatsbeschluss, das jüdische Gotteshaus nicht zu sanieren, stammt aus dem Jahr 1979. Ludwig Bez stieß 1982 zum Trägerverein und damit zu einer Zeit, als dieser Beschluss schon revidiert worden war. Dass er das Nutzungskonzept für die gerettete Synagoge entwickelt hat, werde in dem Heft erwähnt. „Die Broschüre greift die 30 Jahre Ludwig Bez auf“, sagt Schüßler. Rüdiger Rüster, der gemeinsam mit Martin Haußmann die Broschüre entwickelt hat, betont: eine zweite Arbeit über die Bez’schen Jahre sei geplant.

 

Dies hatte auch Zimmermann in seiner Begrüßung angekündigt. Für Ludwig Bez jedoch ist klar: „Man will mich dort nicht mehr.“ Er bestätigt, dass er und seine Frau sich mit dem Gedanken getragen hätten, aus dem Verein auszutreten. Nach einem Gespräch mit dem Landrat Anfang des Jahres habe er davon aber Abstand genommen.

Nun bieten PKC und Bez beide Reisen nach Israel an

Außenstehende konnten die Verstimmung im PKC schon früher wahrnehmen. Ursprünglich hatte sich der Vereinsvorstand mit Bez darauf verständigt, dass dieser die von ihm organisierten und begleiteten Reisen nach Israel weiter betreue. Dazu ist es nicht gekommen. Bez organisiert die Reisen nun in Eigenregie über die Volkshochschule oder Kirchengemeinden – und das PKC bietet eigene Reisen an. „Wir haben wegen der Reisen mehrfach bei Herrn Bez angefragt“, sagt Isolde Siegers. Die Zusammenarbeit sei ausdrücklich erwünscht gewesen.

Zimmermann sagt, dass man Bez im Frühjahr 2014 gebeten habe, zusammen mit Schüßler und Siegers an einer Moderation teilzunehmen – um wieder eine Gesprächsebene zu finden. Die Frauen seien einverstanden gewesen. Bez habe abgelehnt. Gleichzeitig sagt Bez aber auch: „Ich will keinen Bruch, ich möchte, dass wir im Gespräch bleiben.“

Extreme Umbruchsituation

Dessen ungeachtet geht die inhaltliche Arbeit in Freudental weiter. „Es wäre sinnvoll und gut, wenn wir das in 30 Jahren Entwickelte mit der Offenheit aufgreifen, es weiterzuentwickeln“, sagt Barbara Schüßler. Die Zeitzeugen sterben, und die Vereinsmitglieder werden immer älter. „Wir sind in einer doppelten Umbruchsituation“, sagt sie. „Wir brauchen ein neues pädagogisches Konzept.“ Zudem wird Mitte des Jahres auch ein Nachfolger für Peter Zimmermann gewählt.

Dabei seien die beiden Frauen, sagt Peter Zimmermann, die Wunschnachfolgerinnen von Bez gewesen. Nach dessen Weggang hat man seine Stelle gesplittet. Siegers leitet die Geschäftsstelle, Schüßler den pädagogischen und kulturellen Bereich. Beide halten die Kritik an der Broschüre für unbegründet, da diese sich mit der Rettung der Synagoge befasse – und damit einen Zeitraum behandle, in dem das PKC noch nicht existierte. „Da waren ganz viele Menschen beteiligt, was so noch nie publiziert worden ist“, sagt Isolde Siegers. Ludwig Bez sei damals noch nicht dabei gewesen.

Es soll eine zweite Broschüre geben

Der Freudentaler Gemeinderatsbeschluss, das jüdische Gotteshaus nicht zu sanieren, stammt aus dem Jahr 1979. Ludwig Bez stieß 1982 zum Trägerverein und damit zu einer Zeit, als dieser Beschluss schon revidiert worden war. Dass er das Nutzungskonzept für die gerettete Synagoge entwickelt hat, werde in dem Heft erwähnt. „Die Broschüre greift die 30 Jahre Ludwig Bez auf“, sagt Schüßler. Rüdiger Rüster, der gemeinsam mit Martin Haußmann die Broschüre entwickelt hat, betont: eine zweite Arbeit über die Bez’schen Jahre sei geplant.

Dies hatte auch Zimmermann in seiner Begrüßung angekündigt. Für Ludwig Bez jedoch ist klar: „Man will mich dort nicht mehr.“ Er bestätigt, dass er und seine Frau sich mit dem Gedanken getragen hätten, aus dem Verein auszutreten. Nach einem Gespräch mit dem Landrat Anfang des Jahres habe er davon aber Abstand genommen.

Nun bieten PKC und Bez beide Reisen nach Israel an

Außenstehende konnten die Verstimmung im PKC schon früher wahrnehmen. Ursprünglich hatte sich der Vereinsvorstand mit Bez darauf verständigt, dass dieser die von ihm organisierten und begleiteten Reisen nach Israel weiter betreue. Dazu ist es nicht gekommen. Bez organisiert die Reisen nun in Eigenregie über die Volkshochschule oder Kirchengemeinden – und das PKC bietet eigene Reisen an. „Wir haben wegen der Reisen mehrfach bei Herrn Bez angefragt“, sagt Isolde Siegers. Die Zusammenarbeit sei ausdrücklich erwünscht gewesen.

Zimmermann sagt, dass man Bez im Frühjahr 2014 gebeten habe, zusammen mit Schüßler und Siegers an einer Moderation teilzunehmen – um wieder eine Gesprächsebene zu finden. Die Frauen seien einverstanden gewesen. Bez habe abgelehnt. Gleichzeitig sagt Bez aber auch: „Ich will keinen Bruch, ich möchte, dass wir im Gespräch bleiben.“

Extreme Umbruchsituation

Dessen ungeachtet geht die inhaltliche Arbeit in Freudental weiter. „Es wäre sinnvoll und gut, wenn wir das in 30 Jahren Entwickelte mit der Offenheit aufgreifen, es weiterzuentwickeln“, sagt Barbara Schüßler. Die Zeitzeugen sterben, und die Vereinsmitglieder werden immer älter. „Wir sind in einer doppelten Umbruchsituation“, sagt sie. „Wir brauchen ein neues pädagogisches Konzept.“ Zudem wird Mitte des Jahres auch ein Nachfolger für Peter Zimmermann gewählt.

Kommentar: Aussitzen geht nicht

Abwarten geht nun nicht mehr. Seit Sonntag ist offensichtlich, dass der Abschied des langjährigen und verdienstvollen Leiters des Pädagogisch-kulturellen Centrums (PKC) nicht so harmonisch vonstattengeht, wie es sich alle Seiten mit Sicherheit vorgenommen haben. Keine Frage: es ist sicherlich schwer, sein Lebenswerk in andere Hände zu übergeben. Genauso schwer ist es aber, in schier übergroße Fußstapfen zu treten – dort, wo eine schon zum Abriss frei gegebene Synagoge mit viel Herzblut und Arbeitseinsatz mit neuem Leben gefüllt worden ist. Aber diese Leistungen von Ludwig Bez sind ja auch von niemandem in Abrede gestellt worden. Es wurden mehrere Abschiedsfeste gefeiert. Nun gilt es, den Neuanfang belastbar zu gestalten. Er muss gelingen.

Denn das PKC ist eine Instanz, die aus dem Landkreis nicht mehr wegzudenken ist, die ihn vielmehr ziert, auf die er zu Recht stolz ist und auf die er gerade jetzt baut.

Nie war uns die Vergangenheit näher als in diesen Tagen, in denen immer mehr Flüchtlinge bei uns Schutz suchen und die latente Gefahr besteht, dass die Stimmung gegen sie kippt. Gegen Ausgrenzung und Hetze arbeite das PKC, hat der Festredner Thomas Schnabel, der Leiter des Hauses der Geschichte in Stuttgart, gesagt. Diese Arbeit muss weitergehen, ohne dass die Kräfte durch interne Konflikte aufgesogen werden. Aussitzen geht nicht mehr. Jetzt ist der Vorstand, zu dem auch der Landrat gehört, in der Pflicht. Er muss nach Wegen aus der Krise suchen. Denn das PKC muss sich wie alle erinnerungspolitisch aktiven Initiativen neu aufstellen. Es muss ein neues Publikum finden und neue pädagogische Wege gehen. Dafür muss es den Rücken frei haben