Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)
Bringt Freudental die Wüste zum Blühen?
Viele Orte wie Freudental machen es. Im Landkreis Ludwigsburg ist es eine Anlaufstelle, die für Lehrer wichtig ist. Inzwischen hat man das ja auch erkannt, dass man nicht nach Dachau fahren muss. Es ist viel wichtiger, sich die Lager in der Nähe anzuschauen. Es gibt keinen Ort, wo nicht im Umkreis von 30 Kilometern ein KZ-Außenlager war. Für Schüler ist es ein ganz anderes Erlebnis, das nicht als etwas Fremdes abseits ihres Alltags kennenzulernen. Das zu vermitteln ist eine mühsame Arbeit und eine tolle Leistung.
Ein authentischer Ort hat also schon eine besondere Bedeutung beim Lernen.
Der authentische Lernort macht klar, dass dieses Thema nicht nur eine Sache in Schulbüchern ist. Die Menschen denken ja gerne, dass Geschichte nichts mit ihrem eigenen Leben zu tun hat. Sie findet jetzt gerade in Kobane oder in Paris statt. Aber doch nicht in Freudental. Es ist unendlich wichtig zu erkennen, dass es nicht so ist.
Wie schafft man den Weg ins Jetzt?
Ich frage meine Studenten nicht, was Sie damals dagegen getan hätten, sondern was sie nicht getan hätten. Muss man denn denunzieren? Was ist einem die Karriere wert? Dann ist man ganz schnell im Jetzt. Wir wollen eine Wiederholung von 1933 verhindern, egal welche Ideologie an die Macht drängt. Und das will auch die Arbeit des PKC. Und da sind wir wieder bei Pegida. Wehret den Anfängen.