Es dürfte die mit Abstand größte Demo von Fridays for Future in Ludwigsburg werden. An diesem Freitag sollen mehr als tausend Menschen für den Klimaschutz demonstrieren. Die Veranstalter stellen konkrete Forderungen an die Stadt.

Nachrichtenzentrale: Tim Höhn (tim)

Ludwigsburg - Seit Monaten demonstrieren weltweit Schüler freitags für den Klimaschutz – jetzt rückt die bislang größte Aktion der Fridays-For-Future-Bewegung näher. Für den 20. September hat Greta Thunberg, die Initiatorin und bekannteste Aktivistin der Bewegung, zu einem globalen Klimastreik aufgerufen, an dem sich explizit auch Erwachsene beteiligen sollen. Dem Ruf werden aller Voraussicht nach viele Menschen folgen, auch in Ludwigsburg, weshalb die Demo an diesem Freitag wesentlich größer ausfallen dürfte als die vorangegangenen Protestzüge. Die Veranstalter rechnen mit rund 1000 Teilnehmern.

 

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Viel Solidarität für die Streikenden

Nach Angaben der Fridays-For-Future-Ortsgruppe haben unter anderem die IG-Metall und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Attac, die Radwege-Initiative, das Bündnis Anti-Atom, der Bund für Umwelt und Naturschutz sowie Parents For Future ihre Unterstützung zugesagt. Die Stadt Ludwigsburg hat ihre Mitarbeiter ermuntert, die Mittagspause zu verlängern. Auch die Ortsgruppe des Kinderhilfswerks Terre des Hommes bekundet ihre Solidarität mit den Streikenden. Deutschlandweit haben in den vergangen Tagen zahlreiche Organisationen, Verbände, Parteien und Firmen zur Teilnahme an den Demonstrationen aufgerufen.

„Wir brauchen rasche und mutige Schritte hin zu einem ökologisch und sozial verträglichen Umbau unserer Gesellschaft – auch in Ludwigsburg“, sagt Markus Moskau von der Ludwigsburger Fridays-For-Future-Gruppe. „Es kann nicht sein, dass die Leute mit Parkeschön-Tickets auch noch dafür belohnt werden, mit dem Auto in die Stadt zu fahren, während diejenigen, die sich klimafreundlich fortbewegen, sich mit der mangelhaften Radwegesituation herumschlagen müssen.“ Der 20. September solle ein deutliches Votum für ein klimagerechtes Ludwigsburg werden.

Die Forderungen: weniger Autos, weniger Fleischkonsum

Die Ludwigsburger Ortsgruppe von Fridays For Future arbeitet derzeit an einem Katalog mit konkreten Forderungen an die Lokalpolitik – die Liste wird unter anderem eine bessere Rad-Infrastruktur sowie einen kostenlosen und besseren öffentlichen Nahverkehr beinhalten. Auch soll in den Schulmensen künftig weniger Fleisch angeboten werden. Anreize, mit dem Auto in die Stadt zu fahren, sollen gestrichen werden. „Die Zeit der kosmetischen Maßnahmen ist vorbei“, sagt Markus Moskau. „Wir brauchen auch in Ludwigsburg eine grundlegende Veränderung der Strukturen. Jetzt.“

Die Demonstration startet um 12 Uhr am Busbahnhof, von dort es durch die City in Richtung Marstall und Marktplatz, wo gegen 13 Uhr die Hauptkundgebung geplant ist. Die weitere Route führt über die zu der Zeit für den Verkehr gesperrte B 27 bis zur Friedenskirche, die Abschlusskundgebung ist gegen 14 Uhr auf dem Akademiehof. Alle Teilnehmer sind „herzlich eingeladen, kreative Schilder und Plakate rund um das Klimathema mitzubringen“, erklären die Veranstalter.