Als erste Stadt Deutschlands hat Konstanz den Klimanotstand ausgerufen. Am Tag danach demonstriert „Fridays for Future“ auch in Stuttgart wieder. Wir haben nachgefragt, ob die Demonstranten Konstanz als Vorbild sehen.

Stuttgart - Freitagvormittag gegen zwölf Uhr auf dem Stuttgarter Marktplatz. Vorne am Rathaus stellen sich die „Fridays for Future“-Demonstranten auf, um ihren Protestzug durch die Stadt zu starten. In der vergangenen Stunde gab es bereits kurze Reden und Gesprächspreise.

 

„Oma, was ist ein Schneemann?“ und „Ohne Bäume keine Träume“ steht auf den Schildern der Demonstranten geschrieben. Am Rande des Platzes blicken zwei ältere Damen zu den Demonstranten hinüber. „Die spinnen doch“, sagt eine der Frauen. Dann gehen die beiden davon.

Während in Stuttgart noch demonstriert wird, hat Konstanz als erste Stadt Deutschlands am Donnerstagabend den Klimanotstand ausgerufen. Damit ist der Gemeinderat auf Forderungen der Bewegung „Fridays for Future“ eingegangen. Der Ratsbeschluss umfasst mehrere Ziele, etwa die klimaneutrale Energieversorgung von Gebäuden, ein Mobilitätsmanagement für die Stadt und ein Energiemanagement für städtische Gebäude. Entsprechende Beschlussvorschläge sollen dem Rat vorgelegt werden.

Zudem beinhaltet der Beschluss laut Medienberichten, dass der Oberbürgermeister künftig alle sechs Monate öffentlich über Fortschritte und Probleme bei der Reduktion von CO2-Emissionen berichten soll. Ähnliches gilt für Unternehmen, an denen die Stadt beteiligt ist. Zudem soll in Zukunft bei jeder Beschlussvorlage des Gemeinderats angegeben werden, welche Auswirkungen die jeweiligen Entscheidungen auf den Klimaschutz haben.

Vorbildhaft, sagen Befürworter. Reine Symbolpolitik nennen den Beschluss die Kritiker. Wir haben uns am Freitag bei der „Fridays for Future“-Demonstration auf dem Stuttgarter Markplatz umgehört: Was sagen die Demonstranten zum Klimanotstand in Konstanz? Was fordern sie in Sachen Klimaschutz vom Stuttgarter Gemeinderat? Und was tun die Menschen, die hier zusammenkommen, eigentlich ganz persönlich für den Klimaschutz? Die Antworten sehen Sie im Video.