Die Kohlekommission kann sich warm anziehen: Am Freitag wollen vor dem Bundeswirtschaftsministerium zahlreiche Schüler für den Ausstieg aus der Kohleenergie demonstrieren.

Berlin - Hunderte oder sogar Tausende Schüler wollen an diesem Freitag in Berlin für einen schnellen Ausstieg aus der Kohle und mehr Ehrgeiz beim Klimaschutz demonstrieren, statt in die Schule zu gehen. Die Bewegung Fridays For Future (Freitage für die Zukunft) rief deutschlandweit dazu auf, um 12.00 Uhr vor dem Bundeswirtschaftsministerium zu protestieren, während dort die Kohlekommission tagt.

 

„Wir fordern, dass die Politiker die Klimakrise endlich ernst nehmen und unsere Zukunft bewahren“, sagte Luisa Neubauer von der Organisation, die Schüler und Studierende vertritt. Sie rechnet mit mehreren Tausend Protestierenden aus ganz Deutschland.

Solidaritätskundgebungen in anderen Städten

Auch die Grüne Jugend, die Nachwuchsorganisation der Grünen, rief zum Protest auf. Die Kohlekommission müsse die Schritte für den Kohleausstieg bis 2025 einleiten und sofort die dreckigsten Kraftwerke vom Netz nehmen, forderte Sprecherin Ricarda Lang. „Sonst verspielt sie die Chance unserer Generation auf einen lebenswerten Planeten.“

In der Kommission sitzen Wirtschaft, Arbeitnehmer, Klimaschützer und Wissenschaftler an einem Tisch. Sie sind von der Bundesregierung beauftragt, ein Konzept für den Kohleausstieg vorzulegen. Eine Einigung an diesem Freitag ist möglich.

Mindestens zehn Busse sollen Schülerinnen und Schüler nach Berlin bringen. Für die, die nicht anreisen können, soll es in anderen deutschen Städten Solidaritätskundgebungen geben. Bereits am vergangenen Freitag hatten Schüler in verschiedenen Städten deutschlandweit für eine bessere Klimapolitik demonstriert.

Vorbild ist die 16-jährige schwedische Aktivistin Greta Thunberg. Sie protestiert seit mehreren Monaten immer freitags gegen den Klimawandel, statt zur Schule zu gehen.