Trotz heftiger Kritik hält Siemens an seinem Beitrag zum Bau eines riesigen Kohlebergwerks in Australien fest. Der Fall sollte ein warnendes Beispiel für andere Konzerne sein, meint unsere Autorin.

München - Aus ökonomischer Sicht mag die Debatte überzogen wirken, die sich rund um Siemens‘ Beteiligung an einem umstrittenen Kohleprojekt in Australien entspinnt. Schließlich ist das Auftragsvolumen von knapp 20 Millionen für Zugsignaltechnik für den DAX-Konzern ein Klacks. Doch der Fall wirft ein Schlaglicht auf zwei Dilemmata, die die Klimadebatte hierzulande in den kommenden Monaten prägen werden: Wie können Großkonzerne künftig wirtschaftlichen Interessen auf der einen, festgeschriebenen Klimazielen und öko-sozialer Verantwortung auf der anderen Seite gerecht werden? Und: Inwieweit müssen Klimaaktivisten daran auch konstruktiv mitwirken, damit sich am Ende tatsächlich etwas bewegt?