In der Coronakrise werden große Summen aktiviert, um Unternehmen zu stützen – eine Chance, die Wirtschaft auf klimaneutrale Technologien zu trimmen. Gelingt das nicht, wird das Rettungspaket in der Rückschau wenig wert gewesen sein, kommentiert unsere Autorin Siri Warrlich.

Stuttgart - Viele Menschen kennen mittlerweile jemanden, der sich mit Corona infiziert hat. Die Gefahr des Virus ist voll im Alltag und in den Köpfen angekommen – im Gegensatz zur Klimakrise. Dass es mit dem Klimaschutz noch immer viel zu langsam vorangeht, hat in erster Linie kognitive Gründe. Die verheerendsten Auswirkungen der Erderwärmung sind aus der Warte der Deutschen nicht hier und jetzt zu spüren, sondern an anderen Orten – vorwiegend im globalen Süden – oder zu einer anderen Zeit, nämlich in der Zukunft. Fünf Jahre nach Abschluss des Pariser Klimaabkommens ist die Klimakrise viel zu weit in den Hintergrund des kollektiven Bewusstseins gerückt.