Afghanistan und die USA verhandeln getrennt mit den Taliban. Das stärkt die Extremisten.

Seite Drei: Dieter Fuchs (fu)

Stuttgart - Das Interesse der USA, seine Armee aus Krisengebieten abzuziehen, hat nicht nur in Syrien, sondern auch in Afghanistan schwerwiegende Folgten. Während in Syrien wenigstens eine berechenbare Regionalmacht – die Türkei – das Machtvakuum füllt, steht Afghanistan mit dem drohenden Abzug der US-Truppen vor der Renaissance der Taliban. Washington hat monatelang mit den Gotteskriegern verhandelt und die Vereinbarung für einen Teilabzug der USA nur deshalb auf Eis gelegt, weil die Taliban während der Gespräche einen US-Soldaten töteten. Nun soll bald weiter verhandelt werden. Die afghanische Regierung durfte nicht mitverhandeln und versucht nun, mit noch weiter gehenden Zugeständnissen an die Extremisten das Heft des Handelns in die Hand zu bekommen.