In der Frankfurter Paulskirche ist die Autorin und Filmemacherin Tsitsi Dangarembga mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geehrt worden. In ihrer Dankesrede zieht sie eine Linie vom Kolonialismus bis in die Debatten, die die diesjährige Buchmesse bestimmt haben.

Kultur: Stefan Kister (kir)

Frankfurt - Sie fühle sich wie der Prophet Jona im Bauch des Wales, beginnt die Schriftstellerin und Filmemacherin Tsitsi Dangarembga ihre Dankesrede für den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Und sie meint damit nicht den weiten Innenraum der Frankfurter Paulskirche, sondern ein Eingeschlossensein, das grundlegender ist, und nicht nur die umgreift, die dem säkularen Hochamt zum Abschluss der Buchmesse in der Kathedrale der Demokratie beiwohnen, sondern alle. Es ist das Eingeschlossensein in einer Welt, in der die Ozeane über die Ufer treten, die Temperaturen steigen, das Klima sich wandelt, trotz wissenschaftlichen Fortschritts Krankheiten wüten, Hunger herrscht und Schwarze Menschen im Meer ertrinken auf dem Weg zu denen, deren selbstherrlicher Rationalismus die Lage erst so aussichtslos gemacht hat.