Der große Mäzen und Kunstsammler Frieder Burda, der sich am liebsten im Hintergrund aufgehalten hat, ist mit 83 Jahren gestorben. In Baden-Baden hinterlässt er eines der erfolgreichsten Museen Baden-Württembergs – und eines der schönsten.

Kultur: Adrienne Braun (adr)

Baden-Baden - Als er vor wenigen Wochen seine Biografie vorstellte, drängte sich der Eindruck auf: Hier will jemand Bilanz ziehen – und auch mit der aktuellen Ausstellung in seinem Baden-Badener Museum schien Frieder Burda noch einmal markieren zu wollen, in welcher Liga sein nach ihm benanntes Museum spielte, weshalb er seine Sammlung kühn mit Werken des Pariser Centre Pompidou kombinierte. Das war selbstbewusst, aber keineswegs anmaßend. Kaum ein Privatsammler hat ein so erfolgreiches Museum auf den Weg gebracht wie Frieder Burda. Sein lichtdurchflutetes Haus in Baden-Baden ist nicht nur ein Publikumsmagnet, es hat auch immer wieder interessante Künstlerpositionen präsentiert, die man hierzulande nicht alle Tage zu sehen bekommt. Kaum ein Museum verbindet so elegant Anspruch und Zuspruch. Nun ist Frieder Burda nach längerer Krankheit mit 83 Jahren gestorben. Er trug einen großen Namen – er trug aber auch schwer an diesem Namen und der Last, die es mit sich brachte, in eine so erfolgreiche Verlegerfamilie geboren worden zu sein. Denn eine glückliche Kindheit hatte Frieder Burda nicht, wie er in seiner eben erst erschienenen Biografie „Von Mougins nach Baden-Baden. Frieder Burda und die Kunst“ erzählt. Der Vater Franz sei ein Patriarch gewesen, der es mit der Treue nicht so eng nahm, die Mutter Aenne war streng. Nachdem sie später selbst eine erfolgreiche Unternehmerin wurde, standen die Eheleute auch noch in ständiger Konkurrenz zueinander.