Der Bau der neuen Feierhalle auf dem Echterdinger Friedhof geht der Vollendung entgegen. Im September ist die Einweihung vorgesehen.

Leinfelden-Echterdingen - Die Arbeiten am Neubau der Aussegnungshalle auf dem Echterdinger Friedhof gehen planmäßig ihrem Ende entgegen. „Der Termin für die Einweihungsfeier steht auch schon fest“, sagte die Erste Bürgermeisterin Eva Noller am Montag auf Nachfrage unserer Zeitung. Am Dienstag, 13. September, soll um 16.30 Uhr die Feier beginnen, in die auch die Kirchen eingebunden sind. Dieser Termin markiert für die Kommunalpolitik nicht nur den Abschluss eines seit mehr als 20 Jahren verfolgten Vorhabens, sondern auch das Ende der Sommerpause: anderthalb Stunden später beginnt die erste Gemeinderatssitzung nach den Ferien.

 

Je weiter das auf 1,9 Millionen Euro gedeckelte Projekt auf dem Echterdinger Friedhof voranschreitet, desto überzeugter ist die Baubürgermeisterin davon, dass die Mitte 2014 getroffene Entscheidung für einen kompletten Ersatzneubau richtig war. „Mit der Integration des Altbaus wäre das zum Stückwerk geworden“, sagt sie heute. Seinerzeit hatte sie sich harsche Kritik gefallen lassen müssen, weil entgegen ursprünglicher Annahmen der Neubau doch nicht zum Um- und Anbaupreis von 1,3 Millionen Euro zu haben war.

Baukommission seit Ende 2014 im Einsatz

Seit Ende 2014 wacht nun eine interfraktionelle und interdisziplinäre Baukommission mit Argusaugen darüber, dass die Umsetzung der Pläne finanziell nicht aus dem Ruder läuft. Von finanziellen Überraschungen sei man verschont geblieben, berichtet die Bürgermeisterin. Die Hoffnung, dass das Kostenlimit unterschritten wird, sei zwischenzeitlich jedoch geschrumpft. „Den Puffer werden wir brauchen“, sagt Eva Noller.

„Überraschend hat sich der Untergrund als unsicher erwiesen“, begründet die Chefin des Technischen Dezernats Mehraufwendungen für die Standsicherheit und Tragfähigkeit – sowohl des Gebäudes der neuen Feierhalle selbst als auch der Außenanlagen. „Wir vermuten, dass dort früher einmal Gräber waren“, sagt Noller. Für sie sei dies überraschend gekommen, denn der Gottesacker gilt in Echterdingen als „Neuer Friedhof“. Eine Aufklärung erfolgte nicht. „Wir sind dem kulturhistorisch nicht nachgegangen“, sagt Noller.

Glockenturm trägt das Dach mit

So schmolzen Einspareffekte, angeregt von der Baukommission, wieder dahin. „In deutlich fünfstelliger Höhe“ hatte sich Noller zufolge eine Änderung bei der Dachkonstruktion der Aussegnungshalle ausgewirkt: Der stählerne Glockenturm war in die Dachkonstruktion integriert worden und hat nun auch eine das Holzdach mittragende Funktion.

Insgesamt wird die Große Kreisstadt etwa 2,15 Millionen Euro für den Echterdinger Friedhof ausgeben. Neben der 1,9 Millionen Euro teuren Aussegnungshalle schlagen die Verlegung des Wirtschaftshofs mit circa 100 000 und die Einrichtung von Kolumbarien mit etwa 150 000 Euro zu Buche. Die Baukommission hat zwischenzeitlich über alle Materialien befunden, die im Inneren des Neubaus Verwendung finden werden. Der Innenausbau schreite voran, sagt Eva Noller. Eine diffizile Entscheidung steht noch aus: Die Stühle für die Feierhalle sollen am 7. Juni ausgewählt werden.