In der baden-württembergischen CDU findet Friedrich Merz viele Bewunderer – weil der eigene Landesverband in Berlin so schwach ist.

Stuttgart - Jubelgesänge und glückliche, erleuchtete Gesichter: Der Auftritt von Friedrich Merz am Wochenende beim Landestag der Jungen Union im oberschwäbischen Bad Waldsee fiel erwartungsgemäß triumphal aus. Ein „eigenes Profil, das uns unterscheidet von den anderen“, forderte der 64-Jährige in seiner Rede – und weckte in der Parteijugend die allerschönsten Hoffnungen auf eine Zukunft für die CDU jenseits der eher trüben Gegenwart. Nur den von manchen Jungunionisten herbeigefieberten Aufstand gegen Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer und Kanzlerin Angela Merkel – beide hatte Merz heftig kritisiert – wollte er dann doch nicht ankündigen. Er muss da irgendwie falsch verstanden worden sein. „Annegret Kramp-Karrenbauer ist gewählt und hat unser aller Unterstützung verdient, auch wenn es schwierig wird.“