Bei einem Haftausflug am Bodensee türmt ein verurteilter Mörder. Tagelang fahnden die Ermittler nach ihm, ohne Erfolg. Bis er mit kriminellen Aktionen in Erscheinung tritt.

Friedrichshafen - Der bei einem Haftausflug am Bodensee geflohene Mörder ist gefasst. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Sonntag mitteilten, wurde der 42-Jährige am Nachmittag in einem Gebäude des Friedrichshafener Klinikums festgenommen. Der Häftling war am Donnerstag in Begleitung von zwei Beamten nach Friedrichshafen gereist, um sich in einem Café mit seiner Familie zu treffen. Nach einem Toilettengang rannte er davon.

 

Den Ermittlern zufolge hatte er am Sonntagmorgen versucht, in einem Wohngebäude bei der Klinik eine Frau zur Herausgabe von Geld oder Kreditkarten zu zwingen, indem er sie von hinten würgte. Die Frau konnte sich aber befreien und in Sicherheit zu bringen.

Der Mann hatte seinen Vermieter erschlagen

Kurz darauf scheiterte der 42-Jährige demnach mit dem Versuch, eine Autofahrerin anzuhalten und aus deren Wagen zu zerren. Daraufhin floh der Mann zu Fuß weiter - bis ihn die Ermittler stoppten. In die Fahndung waren den Angaben nach auch die Bundespolizei, der Zoll sowie ein Polizeihubschrauber und Spürhunde eingebunden.

Ein Sprecher des baden-württembergischen Justizministeriums hatte zuvor betont, von einer Gefahr für die Bevölkerung durch den Mann sei nicht auszugehen. Eigentlich hatte in den nächsten Wochen eine gerichtliche Entscheidung angestanden, ob der Häftling auf Bewährung freikomme.

Seine Flucht sollte aber noch „umfassend geprüft und bewertet“ werden, hatte der Sprecher der „Heilbronner Stimme“ gesagt. Und: „Von der zuständigen Anstalt in Heilbronn ist ein umfassender Bericht über den Vorgang angefordert.“

Der Mann verbüßte der Polizei zufolge wegen Mordes seit 1997 eine lebenslange Haftstrafe in der Justizvollzugsanstalt Heilbronn. Er hatte seinen Vermieter erschlagen.