Kosten für Rathaussanierung und Mehrzweckgebäude liegen bis zu 19 Prozent über der Schätzung.

Friolzheim - Weitere Vergaben und Beauftragungen im Zusammenhang mit der Rathaussanierung und dem Neubau des Mehrzweckgebäudes in der Friolzheimer Ortsmitte beschäftigten jetzt den Gemeinderat. Dabei wurde auch einmal mehr deutlich: Die Vorhaben werden um einiges teurer als ursprünglich geplant und prognostiziert. Allein beim Mehrzweckgebäude belaufen sich die Mehrkosten nach derzeitigem Stand auf rund eine halbe Million Euro, was einem Anstieg um 18 Prozent entspricht.

 

Vieles davon führen Planer, Architekt und Verwaltung auf die derzeit gute Baukonjunktur zurück. Hinzu kommen zusätzliche Arbeiten oder Sonderwünsche wie geänderte Materialien, die anfangs noch nicht absehbar waren. Bei den jetzt neu vergebenen Estricharbeiten, Bodenbeschichtung, Fliesen- und Plattenarbeiten sowie WC-Trennwänden im Umfang von rund 175 000 Euro addierte sich ein in der Gesamtschätzung allerdings schon eingerechnetes Plus von 15 000 Euro obendrauf.

Architekt ist selbst überrascht

Ein Anstieg, der sich auch bei den meisten anderen Gewerken widerspiegelte und der sich in den jeweiligen Vergaben und Kostenaufstellungen durch die vergangenen Sitzungen des Friolzheimer Gemeinderates zog. Dem vom BUNT-Vertreter Andreas Schur wiederholt geäußerte Vorwurf der Intransparenz und mangelnden Information des Gremiums trat Bürgermeister Michael Seiß deshalb mit Recht entschieden entgegen.

Ein paar tausend Euro hier zusätzlich, ein paar tausend dort – was sich beim neuen Mehrzweckgebäude gleichmäßig über fast alle ausgeschriebenen Arbeiten verteilt, stellt sich bei der Rathaussanierung etwas anders dar. Hier blieben auch die neu vergebenen Naturstein-, Außenputz- und Malerarbeiten weitestgehend im Kostenrahmen. Alleiniger Kostentreiber mit über 160 000 Euro oder 10,9 Prozent mehr bei rund 1,5 Millionen Euro insgesamt sind die haustechnischen Gewerke Heizung/Lüftung, Wasser, Abwasser, sanitäre Einrichtungen, Elektro- und Blitzschutz.

„Das kann ich mir auch nicht erklären“, zeigte sich selbst Architekt Ulrich Kiedaisch überrascht. Eine genauere Aufstellung und Analyse in einer der nächsten Sitzungen des Friolzheimer Gemeinderats soll Aufklärung bringen.