Der Autoverkehr in der Pforzheimer, Wimsheimer und Leonberger Straße ist vielen ein Dorn im Auge.

Friolzheim - Er sorgt immer für viel Aufregung – der Verkehr innerhalb von Ortschaften. Meistens ist er zu schnell, zu laut und zu viel. Das ist auch in Friolzheim nicht anders. Deswegen stand die Verkehrssituation wieder einmal auf der Tagesordnung des Gemeinderats.

 

Als Fachmann war dazu Oliver Müller eingeladen worden. Der Leiter des Straßenverkehrs- und Ordnungsamts des Enzkreises wartete gleich zu Beginn der Diskussion mit einer für viele eher ernüchternden Aussage auf: „Wir müssen manchmal Entscheidungen treffen, die nicht immer deckungsgleich sind mit dem, was man in der Gemeinde gern hätte“, sagte er.

Einige neuralgische Punkte möchten die Bürger verändert wissen. In der Verkehrsschau im Sommer stand unter anderem die Pforzheimer Straße mit ihren wechselseitigen Halteverboten auf dem Programm. Mit der momentanen Situation auf dieser Kreisstraße sind manche Bewohner unzufrieden.

Verkehr sollte fließen

Er halte den zügigen Verkehrsfluss in dieser Straße für wichtig, sagte Helmut Jentner (FWV). Deswegen sei ein einseitiges durchgängiges Parkverbot sinnvoller. Barbara Merz-Schabel (WFF) wies auf die Situation an der Einmündung des Hohlwegs hin, wo Busse und Lastwagen nicht mehr durchkämen, wenn auf beiden Seiten geparkt werde.

Oliver Müller entgegnete, dass in der Pforzheimer Straße in dem Abschnitt zwischen Holhlweg und Breitlaustraße regelmäßig Verkehrskontrollen gemacht würden, wobei es nur zu wenigen Beanstandungen komme. Überhaupt sei Friolzheim gemessen an der Unfallsituation eine sehr verkehrssichere Gemeinde. Die Pforzheimer Straße aber sei ein Dauerbrenner, sagte der Vertreter des Enzkreises und versprach, sich die Situation noch einmal anzuschauen.

Auch dem Wunsch nach Tempo 30 auf den innerörtlichen Kreis- und Landesstraßen in Friolzheim erteilte der Verkehrsfachmann eine Absage. Es gäbe eng umrissene Gründe, die das möglich machten, etwa besondere Unfallschwerpunkte, fehlende Gehwege, Abschüssigkeit oder der Lärmschutz, der bestimmte Grenzwerte voraussetze. „Die haben Sie in Friolzheim nicht“, sagte Müller.

Ausweichverkehr rollt durch den Ort

Bürgermeister Michael Seiß widersprach. Man habe auf der Wimsheimer und der Leonberger Straße durchaus abschüssige Strecken. Außerdem rolle immer wieder der Ausweichverkehr von der Autobahn A 8 durch den Ort. Bei einer Verkehrszählung müsse auch die Leonberger Straße einbezogen werden.

Ein neuralgischer Abschnitt mit durchschnittlich 5000 Fahrzeugen am Tag ist nach Ansicht vieler Gemeinderäte auch die Wimsheimer Straße. Michael Welsch (FWV) sagte, dass dort für 50 bis 60 Prozent der Kinder der Schulweg verlaufe. „Wie kann man dort eine Verbesserung wohlwollend in Erwägung ziehen, ohne die Regularien zu verletzen?“, fragte er.

Auch Oliver Müller sagte, er sehe dort Bedarf zur Verbesserung, vor allem weil der Schulweg die Straße quere. Bei der nächsten Verkehrsschau solle der Bereich noch einmal unter die Lupe genommen werden.

Michael Seiß forderte Müller auf, den Gesprächsfaden nicht abreißen zu lassen. „Wir haben Sie verstanden und hoffen, dass Sie uns auch verstanden haben“, sagte der Bürgermeister.