Se - it Mai 2010 leistet sich Friolzheim eine „City-Streife“. Die Mitarbeiter des privaten Sicherheitsdienstes „F+G-Security“ aus Maulbronn sollen dort nach dem Rechten sehen und mit Jugendlichen ins Gespräch kommen.

Friolzheim - Seit Mai 2010 leistet sich Friolzheim eine „City-Streife“. Die Mitarbeiter des privaten Sicherheitsdienstes „F+G-Security“ aus Maulbronn sollen dort nach dem Rechten sehen und mit Jugendlichen ins Gespräch kommen. Das soll Müllberge an neuralgischen Punkten und Vandalismus möglichst klein halten. Neuerdings sind auch Falschparker ins Visier der Streife gerückt. Der Gemeinderat hat am Montag den Sicherheitsdienst einstimmig für ein weiteres Jahr beauftragt.

 

Zuvor hatte der F+G-Mitarbeiter Cornelius Schneider dem Gremium einen Überblick über die vergangenen Monate gegeben. Im Vergleich zu 2014 sind die Beschädigung öffentlichen Eigentums, die illegale Müllentsorgung und Platzverweise bei Jugendlichen weniger geworden. Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung, hier zumeist Falschparker, sind dabei exorbitant von null auf 118 Fälle angestiegen. „Da sieht man, wie sich unsere Arbeit auswirkt. Es wird von Jahr zu Jahr ruhiger“, zog Schneider ein positives Fazit.

Immer mehr Falschparker

„Ist es wirklich ruhiger geworden oder wart ihr weniger oft da und habt euch mehr auf die Straßenverkehrsordnung konzentriert?“, wollte der CDU-Rat Ferry Kohlmann wissen. Es sei wirklich etwas ruhiger geworden. Allerdings bekomme die Streife immer häufiger Meldungen von Bürgern über falsch geparkte Fahrzeuge, denen sie nachgehen müsse, erklärte Schneider. Im Ort gebe es derzeit nur noch eine kleine Gruppe Jugendlicher mit einem gewieften Anführer, die immer wieder auffällig werde. Demnach registrierte die „City-Streife“ in den vergangenen zehn Monaten 21 sogenannte Gruppenkontakte, sprach fünf Platzverweise aus und stellte in drei Fällen einen Verstoß gegen das Jugendschutzgesetz fest. In zehn Fällen nahmen die Sicherheitsleute die Personalien auf und leiteten sie an die Gemeindeverwaltung weiter.

„Leider hatten wir dieses Jahr wieder viele Fälle von Vandalismus“, berichtete der Sicherheitsfachmann. So sei an der Bushaltestelle ein Fahrplan angezündet worden, die Turnhalle wurde mit Graffiti besprüht, ein Gartenhaus an der Schule demoliert und ein Metallpoller im Boden umgebogen. Ein häufiges Problem sei zudem der Müll, der im gesamten Ort, bevorzugt aber am Waldparkplatz, illegal abgeladen werde. Der Parkplatz werde deshalb jetzt zweimal pro Streife zu unterschiedlichen Zeiten angefahren. Einen ersten Rückgang des Müllproblems könne er dadurch schon vermelden, so Schneider.

„Die Streife ist Gold wert“

Den Rückgang der jugendlichen Randale konnte auch Ratsmitglied Rainer Benzinger (Bürgerliste) bestätigen. Störendes Verhalten mit hartem Alkohol an Lieblingsplätzen der Jugendlichen, wie hinter einer Windschutzhecke, das sei deutlich weniger geworden, sagte er. „Ich behaupte, ohne euch wäre es da bald abgegangen“, so Benzinger. Die „City-Streife“ sei Gold wert. Und Jürgen Böhmler (Wir für Friolzheim) fügte noch hinzu: „Da ist auch gezündelt worden, mir war da gar nicht mehr wohl.“