Das war Handball vom Feinsten. Doch jetzt stellt sich die Frage: Kann Frisch Auf Göppingen nach dem 30:19 gegen Hannover bei der Neuauflage am Dienstag im wichtigeren DHB-Pokal-Spiel die Leistung wiederholen. Trainer Rolf Brack erwartet einen Gegner mit Schaum vor dem Mund.

Göppingen - Rolf Brack kam aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus: „Das war grandios. Das war Handball vom Allerfeinsten“, sagte der Trainer von Handball-Bundesligist Frisch Auf Göppingen. Gerade eben hatte sein Team vor begeisterten 4200 Zuschauern in der EWS-Arena der Überraschungsmannschaft TSV Hannover-Burgdorf nach 13 ungeschlagenen Spielen hintereinander wieder mal eine Niederlage beigebracht. Und war für eine: 30:19 (14:8) hieß es am Ende für ein Frisch-Auf-Team, das sich in einen Rausch spielte und aus dem ein Trio herausragte: Torwart Daniel Rebmann, Rückraumspieler Daniel Fontaine (acht Tore) und Kreisläufer Kresimir Kozina (8/4). „Das war hohe internationale Klasse. Fontaine und Kozina haben an der 100-Prozent-Maximumsgrenze gespielt. Ich freue mich riesig“, jubelte Brack.

 

Wundertüte Frisch Auf

Die Wundertüte Frisch Auf hat wieder einmal gezeigt, zu was sie gegen ein Topteam zu leisten im Stande ist. Keine Frage: Die Mannschaft hat durch den Kantersieg auch Selbstvertrauen getankt. Doch die Frage bleibt: Ist dieses einseitige Spiel vom Sonntag ein Vorteil mit Blick auf das schnelle Wiedersehen in Hannover? Bereits an diesem Dienstag (19 Uhr) geht es im DHB-Pokal-Viertelfinale um den Einzug ins Final Four. Dieses Spiel ist wichtiger als die Partie vom Sonntag, da Frisch Auf in der Liga jenseits von Gut und Böse steht. „Wir haben uns Respekt verschafft. Vielleicht hat der Gegner sogar Angst vor uns. Doch ich glaube es wird nun schwerer für uns“, sagte Brack und lieferte die Begründung gleich mit: „Der Gegner wird mit Schaum vor dem Mund auflaufen .“

Zielfoto Hamburg im Kopf

Noch einmal dürfte das TSV-Team um Coach Carlos Ortega nicht so kollektiv versagen wie im Punktspiel. Das weiß auch Brack. „Es ist nötig , dass wir emotional sogar noch mal eine Schippe drauflegen.“ Wie das gelingen soll? „Wir müssen das Zielfoto im Kopf haben“, erklärte Brack. Auf dem ist Hamburg abgebildet. Dem Austragungsort des lukrativen Final-Four-Turniers, für das sich die HSG Wetzlar als erste Mannschaft durch ein 25:21 gegen den TVB Stuttgart qualifiziert hat. Die weiteren Partien lauten Rhein-Neckar Löwen – SC DHfK Leipzig (Dienstag, 19 Uhr) und Füchse Berlin – SC Magdeburg (Mittwoch, 19 Uhr).