Einig waren sich Frisch Auf Göppingen und Primoz Prost schon seit Wochen. Nach der starken Leistung des Torwarts beim 24:19 gegen den TuS N-Lübbecke gibt der Handball-Bundesligist die durchaus umstrittene Vertragsverlängerung bekannt.

Sport: Jürgen Frey (jüf)

Göppingen - Trainer Rolf Brack hatte sie mit klaren Worten eingefordert – eine Steigerung in der Abwehr. Und die Spieler von Handball-Bundesligist Frisch Auf Göppingen haben geliefert: Beim 24:19 (8:6) gegen den TuS N-Lübbecke lagen die Trümpfe eindeutig in der Hintermannschaft. Hinter der starken Deckung zeigte auch Torwart Primoz Prost mit 37 Prozent gehaltenen Bällen eine überzeugende Vorstellung, genauso wie sein Gegenüber im TuS-Tor, der frühere Göppinger Peter Tatai.

 

Nach der Partie gab Frisch Auf prompt auch die Vertragsverlängerung mit Prost bekannt. Schon in der EM-Pause hatten beide Seiten Einigung über einen neuen, stark leistungsbezogenen Einjahresvertrag erzielt. Zuvor hatte der Club auch nach Alternativen Ausschau gehalten. Teil der Gedankenspiele war zum Beispiel auch Urban Lesjak, doch den Nachfolger von Prost (83 Länderspiele) im Tor der slowenischen Nationalmannschaft zieht es am Saisonende von RK Celje zum aktuellen Bundesliga-Zweiten TSV Hannover-Burgdorf.

Also geht es für Frisch Auf mit dem dem Gespann Primoz Prost/Daniel Rebmann in die kommende Saison. „Primoz hat sich seit der Verpflichtung von Trainer Rolf Brack wieder in seinen Leistungen stabilisiert und seine Leistungsfähigkeit in den Spielen von Oktober bis Dezember mit guten Leistungen demonstriert“, erklärte der Sportliche Leiter Christian Schöne. Dennoch ist die Vertragsverlängerung im Umfeld umstritten, da der 34-Jährige Prost, der im Februar 2013 aus Montpellier nach Göppingen gekommen war, zuletzt zu selten auf konstant hohem Niveau spielte.

Bagersted deckt überragend

Dass für eine gute Torwartleistung auch eine stabile Deckung nötig ist, zeigte die Partie gegen Lübbecke. „Unser Zusammenspiel Abwehr und Torwart war entscheidend. Das war unser klarer Matchplan und der Schlüssel zum Sieg“, betonte Brack. Zumal aus der guten Defensive mit dem überragenden Dänen Jacob Bagersted im Innenblock dann auch noch zehn Kontertore resultierten. „Im Angriff hatten wir dagegen noch viel Luft nach oben“, ergänzte Brack.

Abstiegskandidat Lübbecke hielt vor 3800 Zuschauern in der EWS-Arena bis zum 8:8 kurz nach der Pause mit, dann zogen die klar besser besetzten Grün-Weißen davon. Über 16:11 (43.) und 22:15 (55.) wurde der am Ende ungefährdete erst vierte Bundesliga-Heimsieg in dieser Saison (im elften Spiel zu Hause) eingefahren. Besonders auffallend: die gleichmäßige Verteilung der Torschützen. Während bei Lübbecke der Ex-Bittenfelder Linksaußen Jens Bechtloff (5/4) bester Werfer war, trafen bei Göppingen Daniel Fontaine, Marco Rentschler, Jens Schöngarth, Marcel Schiller und Jochen Nägele je dreimal. Für Nägele war es ein ganz besonderes Erlebnis: Der Winter-Neuzugang vom Oberligisten SG Lauterstein feierte sein Bundesliga-Debüt – und war danach die Glückseligkeit in Person: „Es ist einfach unbeschreiblich, hier zu spielen“, sagte der Rechtsaußen.

EHF-Cup live auf www.sportdeutschland.tv

Weiter geht’s für Frisch Auf schon am Samstag auf der europäischen Bühne: Um 19 Uhr steht bei RD Koper in Slowenien das zweite EHF-Pokal-Gruppenspiel an (livestream auf www.sportdeutschland.tv).

Für Primoz Prost ist das in seiner Heimat ein ganz besonderes Spiel. Und vielleicht beflügelt ihn ja die verkündete Vertragsverlängerung zusätzlich.