Wo früher Autos parkten, stehen heute Bäume, Tischtennisplatten und ein Gastropavillon: Der umgestaltete Arsenalplatz soll ein Aufenthaltsort für Alle sein – auch durch das Programm.
Lange haben die Ludwigsburger neugierig durch die Bauzäune geschaut und beobachtet, was auf dem Platz passierte, der in den vergangenen Jahrzehnten mal als „Schandfleck“ mal als „Mondkraterlandschaft“ bezeichnet wurde. Der Arsenalplatz ist einer der ältesten Plätze Ludwigsburgs – und wird nun nach etwas mehr als einem Jahr Umgestaltung eingeweiht.
Was einst ein Exerzier- und Paradeplatz, Abstellplatz für schwere Waffen, Fahrzeuge oder Kriegsbeute – und schließlich mehr als 60 Jahre lang ein Parkplatz war, soll nun ganz der Ludwigsburger Bevölkerung zur Verfügung stehen. Ein lebendiger Treffpunkt für alle Generationen – gefeiert in zwei Eröffnungstagen.
Ein lebendiger Treffpunkt für Ludwigsburg
„Ich freue mich sehr, dass der Arsenalplatz nun mit Leben gefüllt wird“, so Oberbürgermeister Matthias Knecht. „Wir bekommen einen großartigen, neuen Ort in Ludwigsburg – einen Platz mitten in der Innenstadt, auf dem sich Menschen jeden Alters treffen und erholen können.“
Das Herzstück des Stadtplatzes: der neue Gastropavillon „Café Kleiner Prinz“, der am Freitag und Samstag ab 11 Uhr erstmals für Gäste öffnet, bevor er für technische Nachbesserungen in der Küche noch einmal schließt. Der reguläre Betrieb startet dann ab dem 16. Juni – täglich von 11 bis 22 und freitags und samstags bis 23 Uhr.
An den zwei Eröffnungstagen treten außerdem Musiker, Tänzer und Künstler auf. Am Samstag um 15 Uhr sind verschiedene Performances von der Kunstschule Labyrinth geplant, ab 16 Uhr legt ein DJ bis in die Abendstunden auf.
Zwei Tischtennisplatten, Bänke, Stühle, ein Fontänen-Feld aus 20 Wasserdüsen an der Wilhelmstraße: Kaum vorstellbar, dass auf der 8000 Quadratmeter großen, prominenten Fläche früher Autos parkten. Heute stehen auf dem Platz 41 Bäume, knapp die Hälfte davon ist neu gepflanzt. Autofahrer stellen ihr Auto mittlerweile in der neuen Sparkassen-Tiefgarage ab.
Yoga, Stricken, Filme schauen
Damit der Platz belebt bleibt, finden auf dem Arsenalplatz regelmäßig Veranstaltungen statt: Yogakurse und die Reihe „Musik im Park“, am Samstag, 14. Juni, wird beim „Worldwide knit in public day“ gemeinsam gestrickt und beim Nature Film Festival vom 25. bis 29. Juni werden im kostenlosen Open-Air-Kino Dokumentationen gezeigt. Am 1. Juli kann sich jeder registrierte Teilnehmer beim „Eisradeln“ kostenlos eine Kugel Eis abholen. Weitere Veranstaltungen und Informationen gibt es auf der Webseite der Stadt.
„Viele fragen sich, warum hier kein Rasen liegt“, sagt Matthias Knecht bei der Einweihung mit Vertretern aus Politik und der Nachbarschaft am Donnerstag. „Aber der würde schnell verdorren, die Bäume bringen die eigentliche Abkühlung.“ Ganz im Sinne einer Schwammstadt – das bedeutet, Regenwasser wird zwischengespeichert, versickert vor Ort oder verdunstet – kann der Belag des Arsenalplatzes Regenwasser aufnehmen. Unter dem Platz liegt zudem eine Zisterne mit 32 000 Liter Fassungsvermögen.
„Solche Plätze sind die grünen Wohnzimmer im öffentlichen Raum“, sagt Landes-Bauministerin Nicole Razavi, die aus Stuttgart angereist kam. Bund und Land haben das Projekt mit 1,2 Millionen Euro gefördert, die Stadt Ludwigsburg selbst trägt 3,3 Millionen Euro. Vom Verband Region Stuttgart erhielt das Projekt außerdem eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 340 000 Euro.