In der Nähe von Kitzbühel können Wintersportler bereits ins Tal wedeln. In Österreich hat der frühe Start in die Saison für eine Kontroverse gesorgt. Dabei ist es nicht das erste Mal, dass sie bereits im Oktober beginnt.

Mittersill/Kitzbühel - Ob bei diesem Anblick Skifahren Spaß macht? Zwischen braun-grünen Wiesen schlängelt sich auf der Resterhöhe unweit von Kitzbühel (Österreich) ein weißes Band ins Tal. Wer möchte, kann bereits Ende Oktober in dem berühmten Skigebiet die Bretter anschnallen. Die Strecke ist seit dem vergangen Wochenende geöffnet – und offenbar haben einige Sportler die Gelegenheit genutzt.

 

Für das schmale Pistenband wurde in rund 1800 Metern Höhe konservierter Schnee aus dem vergangenen Winter genutzt. Darüber war in Österreich bereits vor der Eröffnung ein Streit entbrannt.

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Die Tiroler Grünen und die Naturschutzorganisation WWF hatten den Betreiber, die Bergbahnen Kitzbühel, kritisiert. „Das ist Skitourismus mit der Brechstange, wie ihn Tirol weder braucht noch notwendig hat“, heißt es der österreichischen Nachrichtenagentur APA zufolge in einer Pressemitteilung von Tiroler Grünen. „In Zeiten der Klimakrise ist das nur mehr grotesk, was die Kitzbühler Bergbahnen aufführen.“

„Der ökologische Fußabdruck stimmt“

Die Bergbahnen Kitzbühel gehen bereits das fünfte Jahr in Folge im Oktober in Betrieb. Sie sehen in der Piste oberhalb von Mittersill im Pinzgau wirtschaftlichen und ökologischen Nutzen.

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Bergbahnenchef Josef Burger sagte dem ORF Salzburg, der ökologische Fußabdruck stimme. Das Angebot sei eine Alternative „zum aufwendigeren und teureren Gletschertraining“. Der Restschnee der vorigen Wintersaison sei unter einer Plane deponiert worden. Das sei zudem günstiger und umweltfreundlicher als Schneekanonen. Die Grünen konterten: Durch Gletscherskigebiete gebe es in Tirol ausreichend Möglichkeiten, schon im Herbst die Ski anzuschnallen. „Wer hier die Augen verschließt, der verschließt die Augen vor der Klimakrise.“