Frühere Hochwasserschrecken im Landkreis Esslingen Als das Wasser Lebensgefahr brachte

Gefährliche Fluten: „Land unter Wasser“, hieß es in der Esslinger Pliensaustraße wohl im Jahr 1931. Foto: Stadtarchiv Esslingen

Eine ganze Familie wurde ausgelöscht. Ein Inferno suchte die Esslinger Altstadt heim. Trostlosigkeit brach über die Region herein: Hochwasser haben im Landkreis Esslingen immer wieder Angst und Schrecken verbreitet – und das seit Jahrhunderten.

Selbst in der allergrößten Not verließ ihn die Poesie nicht. Der Esslinger Heimatdichter Ludwig Barthlomä ließ sich von der Hilfsbereitschaft seiner Landsleute nach dem verheerenden Hochwasser im Februar 1508 zu einem holprigen Vers verleiten: „Die sahen an die große Not und führten ihnen zu Fleisch und Brot.“ Das verunglückte Versmaß ist entschuldbar. Denn über den Schreiber war ein großes Unglück hereingebrochen. Der Sohn des Dichters hatte das Hochwasser zwar überlebt, weil er während der Überschwemmungen nicht zu Hause gewesen war. Doch die Ehefrau, die vier Kinder und die Schwiegermutter des Sohnes waren ums Leben gekommen. Sie waren laut Quellen des Stadtarchivs Esslingen während der Überschwemmungen 1508 unter einem einstürzenden Haus begraben worden. Nicht nur in Zeiten des Klimawandels müssen die Bewohner des Landkreises Esslingen gegen Wassermassen kämpfen. In seiner langen Geschichte ereigneten sich mehrfach schlimme Hochwasser.

 

Weitere Themen