Mehr als 1000 Aussteller, alle Hallen belegt: an diesem Donnerstag beginnen die Stuttgarter Frühjahrsmessen. Es gibt es ein Wiedersehen mit Klassikern wie I-Mobility, Garten oder Slow food – aber auch einige Neuheiten.

Lokales: Armin Friedl (dl)

Die stilisierten Blumen in den typischen Frühjahrsfarben sind zu einem lockeren Kranz gebunden und machen so auf großen Plakaten Werbung für die Frühjahrsmessen, die an diesem Donnerstag auf dem Gelände der Messe Stuttgart beginnen und bis einschließlich Sonntag dauern. Denn die meisten können es kaum erwarten, wieder möglichst lange draußen zu sein. Und auch wenn das Wetter noch nicht so richtig mitmacht, so hat man die Chance, sich mit Themen zu befassen, die irgendwie mit Draußen zu tun haben.

 

12 Messen, sieben Hallen, 1000 Aussteller

Die Messe hat es coronabedingt herb erwischt, lange Zeit war nur ganz wenig möglich an Veranstaltungen. Deshalb wird jetzt voll durchgestartet: 12 verschiedene Messen sind unter dem Dach Frühjahrsmessen vereint und können an vier Tagen besucht werden, sieben Hallen der Stuttgarter Messe am Flughafen sind belegt, mehr als 1000 Veranstalter sind da. Da kann scheinbar Abwegiges oder Exotisches mit den großen Themen zusammenkommen, die auch zunehmend unseren Alltag bestimmen: Nachhaltigkeit, E-Mobilität, alternative Lebensführung, Ernährung oder fairer Handel.

Der Garten als Lebensraum

Mit dabei ist der Klassiker dieser Frühjahrsschau, die Garten-Messe, die seit 50 Jahren mitmacht. „Wie wichtig und interessant der Garten als Lebensraum ist, hat sich doch gerade in Coronazeiten gezeigt“, kann deshalb Reiner Bierig verkünden, der Geschäftsführer des Landesverbands Garten- , Landschafts- und Sportplatzbau. Er weiß aus Erfahrung: „Unser Leben hat sich mehr nach draußen verlagert. Ob das nun Sitzmöbel für den Garten oder für die Wohnung sind, ist oft nur noch schwer zu unterscheiden.“ Deshalb sind auch einige Schaugärten vorbereitet.

Elektroautos testen

Das Verkehrsministerium des Landes unterstützt seit zehn Jahren die Messe I-Mobility und ermöglicht auf diese Weise vielen kleinen Ausstellern, ihre Ideen publik zu machen. Verkehrsminister Winfried Hermann schlägt da den großen Bogen: „Das Auto, überhaupt die Mobilität, wird sich in den nächsten Jahren wesentlich nachhaltiger verändern als in vielen Jahren davor. Daten spielen eine zunehmende Rolle.“ Und Hermann wagt die Prognose: „In 20 oder in 30 Jahren werden wohl nur noch ein paar alte Männer die Autos selbst steuern. Der Rest lässt sich bequem fahren von A nach B.“ Bis es so weit ist, können aber jetzt bei der Frühjahrsmesse unter anderem Elektroautos getestet werden als Selbstfahrer. Hermann schlägt aber auch kritische Töne an: „Es ist mir unverständlich, weshalb unsere Autofirmen bei dieser Thematik so zurückhaltend sind. Hersteller aus anderen Ländern gehen ganz anders ran an das Thema E-Mobilität.“

Koch- und Genussprofis

Der größte Block ist die Slow-Food-Messe auf 20 000 Quadratmeter Ausstellungsfläche. Die wird auch benötigt: „Bei uns gibt es nicht einfach nur Kartoffeln oder Spargel“, sagt Nina Wolff, die Vorsitzende von Slow Food Deutschland zur Konzeption: „Die haben alle einen Namen und eine klare Herkunft, und das wird hier auch benannt“. Dazu gibt es in den vier Messetagen zahllose Verkostungen mit Koch- und Genussprofis sowie eine „variationsreiche Auswahl an kleinen, sehr feinen Nose-to-tail und Leaf-to-root-Gerichten zu erschmecken“, verheißt der Prospekt. „Essen ist viel mehr, als satt zu werden“, sagt Wolff.

Neues gehört ebenso zu solch einem Messereigen: Der Messe-Geschäftsführer Stefan Lohnert verweist da etwa auf die Art Fusion, also eine Kunstmesse der Galerien und Künstler der Metropolregion Stuttgart. Und er legt allen Besuchern die Baby-Messe Babini ans Herz, die vom 14. bis 16. April alles rund um Schwangerschaft, Babybedarf und Erstausstattung präsentiert.

Öffnungszeiten und Eintrittspreise

Öffnungszeiten
 Am ersten Tag, dem 13. April, sind die Hallen von 14 bis 22 Uhr geöffnet, die Ausstellungen I-Mobility und Zukunft Haus haben bis 20 Uhr geöffnet. Von Freitag bis Sonntag sind alle Ausstellungen von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Eintrittspreise
 Mit einem Ticket können alle Ausstellungen besucht werden. Preislich werden Online-Tickets etwas günstiger angeboten. Inklusive dem VVS-Ticket kosten sie am Wochenende 17 Euro, werktags 15 Euro. Mittagstickets von 14 Uhr an gibt es am Wochenende für 12 Euro, an Werktagen neun Euro. Online gibt es die Tickets unter www.fruehjahrsmessen-stuttgart.de