Tradionell feiern die Realschüler ihren Abschluss auf dem Frühlingsfest. Dieses Jahr steht die Party aber unter ganz besonderen Vorzeichen.

Stuttgart - Man muss gut vorbereitet sein, nicht nur für die Schule. Schließlich lernt man ja fürs Leben. Und so muss man vor dem Abitur und der Mittleren Reife weiterdenken als bis zur letzten Prüfung. Und entscheiden: Wie feiert man, wenn man fertig ist? In den vergangenen Jahren hatten es die Realschüler im Land da nicht allzu schwer. Sie eilten nach der letzten Prüfung aufs Frühlingsfest und feierten im Hofbräu-Zelt von Wirt Hans-Peter Grandl. Heuer ist die Frage der Fete schwerer zu lösen. Die Deutschprüfung wurde ja auf den nächsten Freitag, 27. April, verschoben, weil in Bad Urach das Siegel des Umschlags beschädigt war, der die Aufgaben enthalten hat. Grandl aber hat schon vor Monaten für Mittwoch, 25. April, geladen. An dem Tag, so schien es, würde die letzte Prüfung geschrieben sein, die Schule Geschichte.

 

Nun ist guter Rat teuer. Und viele Eltern fragen sich: Lässt man die Kinder schon vorher feiern, obwohl das Tagwerk noch nicht vollbracht ist? Oder bleibt man stur und beharrt auf voller Konzentration.

„Das kam jetzt alles sehr kurzfristig und ist für uns dementsprechend schwierig zu organisieren“, sagt Hans-Peter Grandl. Man biete drei Alternativen an. Man kann am Mittwoch kommen wie geplant. Man kann die Gutscheine für Essen und Trinken zurückgeben und bekommt sein Geld zurück. Oder man kann am Freitag kommen, nachdem die Deutschprüfung geschrieben ist. Grandl: „Wir wollen den jungen Leuten ja trotzdem die Möglichkeit anbieten zu feiern, und laden deshalb am Freitag von 12 bis 15.30 Uhr in unser Zelt ein.“

Wie viele Jungs und Mädchen tatsächlich kommen, kann er nicht sagen. Für den Mittwoch hatte er 900 Buchungen, „wir lassen uns jetzt überraschen“. In der Tat, diese Prüfungen stecken wirklich voller Überraschungen. Dafür dürfen die Realschüler auf dem Frühlingsfest dann auch gleich zweimal feiern.