Das Erbgut eines Neandertalers aus einer Höhle in der Nähe von Ulm verrät Neues über die Nachfahren dieser Menschen. Wie arbeiteten die Forscher?

Stuttgart - In Frieden hat der Neandertaler anscheinend nicht geruht, dessen Überreste Archäologen bereits 1937 in der Hohlenstein-Stadel-Höhle in der Nähe von Ulm entdeckten: Offenbar nagten Raubtiere am Oberschenkelknochen des vor 120 000 Jahren verstorbenen Mannes. Aus dem Inneren dieses Knochens aber konnte Kay Prüfer, der am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig und am Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte in Jena tätig ist, zusammen mit seinen Kollegen Erbgut isolieren, das ein Schlaglicht auf die Entwicklungsgeschichte der Neandertaler wirft.