Mit leerem Magen lässt sich nur schwer lernen: Der Verein Frühstück für Kinder bekommt jetzt in mehrfacher Hinsicht Unterstützung durch die Bürgerstiftung.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Stuttgart - Morgens herrscht große Eile bei Katja zu Hause. Zum Frühstücken bleibt da keine Zeit. Deshalb ist sie froh, dass ihr Papa sie auf dem Weg zur Arbeit an ihrer Schule absetzt und sie zweimal in der Woche dort beim Frühstück für Kinder mit ihren Freundinnen aus der Grundschulklasse den Tag mit Nutellabrot und Mandarinen angehen lassen kann. „Meine Mama muss gleich nach uns aus dem Haus“, erzählt die Grundschülerin und so wie bei ihr ist es bei vielen Kindern zu Hause. Das Frühstück fällt flach. Dabei bringt das erst das Gehirn in Schwung, sagt die Schulleiterin der Grund-und Werkrealschule Ostheim, Ines Pogerth.

 

Geld und personelle Unterstützung

Seit diesem Schuljahr gibt es dienstags und donnerstags an ihrer Schule das Gratis-Frühstück des Vereins Frühstück für Kinder, den Roland Sauer vor zehn Jahren gegründet hat und der seither mit namhaften Beträgen auch von der Spendenaktion der Stuttgarter Zeitung „Hilfe für den Nachbarn“ unterstützt wird. Erstmals ist nun auch die Bürgerstiftung mit im Boot und hat über ihren Aufruf „Kindertaler“ Spenden für Sauers Verein gesammelt. „Wir werden das Frühstück über fünf Jahre mit jeweils 20 000 Euro unterstützen“, kündigt die Geschäftsführerin der Bürgerstiftung, Irene Armbruster, an. Aber nicht nur das: Auch personelle Hilfe stellt die Bürgerstiftung zum Beispiel in Person von Esther Biedenkopf, die einmal in der Woche, morgens um kurz vor sieben in der Mensa der Ostheimer Schule Brot, Marmelade und Apfelsaft bereitstellt, Paprika und Bananen schnippelt, die die ebenfalls ehrenamtlich tätige Constance Edelmann den Kindern an den Tischen reicht, damit die Vitamine nicht zu kurz kommen. „Ich habe donnerstags meinen freien Tag und helfe mit“, sagt die Mutter eines Grundschülers und würde sich noch mehr Unterstützung durch andere Eltern wünschen.

Ein Stück Chancengleichheit

Der Verein organisiert mit Spenden derzeit an zwölf Brennpunktschulen das Frühstück. Das sei ein Stück Chancengleichheit, betont Irene Armbruster, denn alle Kinder, egal welcher Herkunft, sollten einen guten Start in den Tag haben. Allein donnerstags kommen hier 60 Kinder zum Frühstücken.