Kuchen, Kaffee, Frühstück mit Spätsommerambiente: In Esslingens Innenstadt blüht eine Gasse seit einiger Zeit regelrecht auf. Ein Café-Paradies ist entstanden.

Die Herbstsonne strahlt hell. Das Licht letzter Sommertage bringt die Pflastersteine zum Glitzern. Ein Lächeln liegt auf den Lippen von manchem Altstadtbesucher, der sich das schöne Wetter zum Anlass genommen hat, durch Esslingens Stadtkern zu schlendern. Das Plätschern des Paracelsus Brunnens im Rücken folgen die Füße ganz natürlich einer Biegung.

 

Wohin? In den Unteren Metzgerbach. Links und Rechts ragen Sonnenschirme in den Himmel. Darunter steht ein Wald aus Stuhlbeinen mit einer Kissenlandschaft, die zum Bleiben einlädt. Blumen zieren die Cafétischlein oder ragen hier und da aus den Fensterläden. Schilder und liebevoll gestaltete Schaufenster buhlen um die Aufmerksamkeit gemütlicher Schlenderer. Tür an Tür reiht sich hier Café an Café, Bäckerei an Bistro, Restaurant an Eisdiele.

In den vergangenen Jahren hat sich die 200 m lange Gasse am Unteren Metzgerbach in ein wahres Paradies für Frühstücksliebhaber verwandelt. Insgesamt sechs Cafés verleihen der Straße im Herzen der Esslinger Altstadt einen ganz besonderen Charme. Bei „Fräulein Margot“ freut sich die Laufkundschaft über die kunstvollen Törtchen aus französicher Patisserie, während aus dem „Terra-Nobile“ ein frischer Kaffee-Duft herüber weht. Ein paar Schritte weiter gibt es „Kano’s“ türkische Spezialitäten. Im „Findel Kind“ kann man das neuste Trend-Getränk probieren, im „GelatOne“ gibt es Eis zum Kaffee und das neu-eröffnete „Moka“ lädt zu einem Stückchen Zucchinibrot ein.

Vom ankreuzbarem Frühstück hin zum koreanischen „Cake-Painting“: Jeder Laden hat hier sein ganz eigenes Konzept. Das findet auch Svetlana Banzhaf, die Chefin vom Terra-Nobile: „Jedes Kaffee ist anders. Jeder hat seinen Stil, sein Publikum und ich denke wir ergänzen uns ziemlich gut.“

Doch obwohl sich in Esslingens selbsterklärter Frühstücksgasse ein Café an das andere reiht, spielen Konkurrenzgedanken keine große Rolle. Die verschiedenen Cafébesitzerinnen und Cafébesitzer beschreiben ihr Nachbarschaftsverhältnis durchweg als positiv. „Wenn mir Milch fehlt, oder ich nicht weiß wie man die Kaffemaschine sauber macht, dann springe ich einfach kurz nach nebenan“, sagt Svetlana. „Wir haben noch die Wände gestrichen, da wurden wir von den anderen Cafés schon herzlich willkommen geheißen.“, erzählen die frischgebackenen Cafébesitzer Nicole Bratek und Philipp Savvopoulos über ihren Start mit dem Moka Café.

Egal ob als Neulinge in der Café-Branche wie das Café „Moka“ oder altgediente Gastronomen kurz vor dem Ruhestand wie das Café Fräulein Margot – am Unteren Metzgerbach unterstützt man sich gegenseitig. Ganz nach dem Motto: Profitieren statt konkurrieren. Can Aydemir, der Chef vom „Kano’s Kaffee“ beschreibt die Straße als Win-Win Situation: „Wenn jemand bei mir im Café sitzt und aus dem Fenster schaut, sieht er ein anderes schönes Café und denkt sich: Nächstes mal gehen wir da drüben essen. Und andersrum genauso.“

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