Franz Rumiz absolviert ein gemeinnütziges Jahr im Rathaus. Seine Aufgabe: er organisiert die Lange Ost-Nacht.

Psychologie/Partnerschaft: Nina Ayerle (nay)

S-Ost - Erst letzten Sommer hat Franz Rumiz sein Abitur gemacht. Er war beim ersten G8-Jahrgang dabei. Anstrengend scheint dies für ihn nicht gewesen zu sein. Denn nach einer Pause hat er sich nach zwölf Jahren Schule nicht gesehnt. Im Gegenteil, er begann sofort mit einem Praktikum im Wahlkampfteam von Oberbürgermeister Fritz Kuhn. „Das war sehr spannend. Ich habe die ganze Stadt kennen gelernt“, erzählt der 18-Jährige. Der Einsatz war sogar so aufregend, dass er bis zur Wahl weiterhin an den Wochenenden mit Fritz Kuhn unterwegs war, obwohl er bereits im September ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) im Rathaus begonnen hat. Eine Arbeit in dieser Richtung könne er sich später gut vorstellen, sagt er. Auf die Frage, ob er damit das Amt des Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt meine, lacht der 18-Jährige. „Ach, ich möchte eher so im Hintergrund arbeiten“, sagt er. Als OB habe man sicherlich viel Arbeit, fügt er noch hinzu.

 

Durch die Wahlkampfarbeit kennt er jetzt alle Außenbezirke von Stuttgart. Davor war sein Revier hauptsächlich der Westen. Dort ist er aufgewachsen, vom Kindergarten bis zum Hort und dem Gymnasium hat er die ersten Stationen seines Lebens dort verbracht. Den Stuttgarter Osten kennt er jetzt inzwischen auch schon ganz gut. Denn im Rahmen seines FSJ ist er für die Organisation der Langen Ost-Nacht zuständig. „Ich kämpfe mich durch den Formularschungel“, beschreibt er seine Arbeit. Er koordiniere die Anmeldungen und arbeite aber auch mit dem Hauptorganisator Peter Metzler von Muse-o zusammen.

Politik oder Soziologie möchte er studieren

Verwaltungsarbeit schreckt den 18-Jährigen nicht ab. Im Gegenteil, er sieht sogar seine Zukunft in diesem Bereich. Politik oder Soziologie möchte er studieren. Ganz genau weiß er das aber noch nicht. Auch nicht, wo studieren will. „Eine größere Stadt wäre schon schön“, findet er. Da beneide er immer die anderen, die vom Land kommen. „Die ziehen einfach nach Stuttgart und sind dann in einer Stadt.“

Wenn er nach Berlin, Hamburg oder München ziehen würde, müsste er viel hier zurücklassen. Vor allem sein ehrenamtliches und politisches Engagement in Stuttgart müsste er reduzieren. Rumiz arbeitet nämlich nicht nur im politischen Bereich, auch privat ist er für den Jugendrat West im Einsatz und seit kurzem auch stellvertretender grüner Bezirksbeirat im Westen.

Der Führerschein steht noch auf der Liste

Viel Freizeit hat der 18-Jährige deshalb nicht. Der Führerschein steht noch auf seiner Liste. „Das sind auch noch zwei Abende die Woche, die weg fallen“, bedauert er. Am Wochenende geht er aber auch mal gerne mit Freunden in die Innenstadt. Ansonsten biete aber auch die Grüne Jugend viel Programm. „Da mache ich natürlich auch häufig mit“, erklärt er.

Im Herbst fängt jedenfalls das Studium an. Vielleicht hat Rumiz dann mehr Zeit, sich um eines liebstes Hobby zu kümmern: Fotografie. „Da will ich besser werden, vor allem technisch“, ist sein Vorsatz.