Brausekrise - Es ist was im Busch in Fuschl am See. In jenem Ort, von dem jedes Kind weiß, dass er der Sitz einer Firma ist, die die Welt massenweise mit stark zuckriger, ergo süßlich aufputschender Brause beglückt. Red Bull verleiht Flügel – das war einmal. Heute ist der Energygigant offenbar verstärkt in Rückzugsgefechte verwickelt. In der Formel 1 fahren die Motorenplagiatoren von Mercedes oder Ferrari schneller. Aber nur, weil die Red-Bull-Ställe von der Renndienstleitung permanent übervorteilt werden, versteht sich. Der rote Bulle erwäge, spöttisch schnaubend dem Rennzirkus davonzutraben, hat man unlängst überall gelesen.

 

„Red“ ist patentiert

Es ist ja auch wirklich unschön, was die Welt mit dem Weltmarktführer für flüssigen Gaumenkleber mit Fruchtaroma gemacht hat. Da putscht die Firma die ganze Welt auf – und was ist der Dank? Energisch wenden sich inzwischen sogar die Juristen vom Bundespatentgericht gegen Red Bull. Neuerdings darf jeder dahergelaufene Markenspinner Getränke verkaufen, in denen das Wörtchen „Red“ vorkommt. Ein Unding! Das würde sich, Werksfarbe hin oder her, noch nicht mal Ferrari trauen.

Ungeklärte Dosenfrage

Hans-Jörg Schaller, dieser dubiose Anti-Visionär mit Wurzeln in Vaihingen/Enz, will sich ganz offensichtlich von Red Bull die Flügel leihen. Auf dass der unmündige Konsument ins Regal greife, ein Behältnis mit dem Aufdruck „Fucking Red“ in die Hand nehme und glaube, dass es sich um ein Red-Bull-Erzeugnis handle. Logisch, dass jener Konsument so aufgeklärt, um nicht zu sagen allwissend ist zu erkennen, dass das durch seinen Namen arg gebeutelte Örtchen Fucking nur 65 Kilometer von Fuschl am See entfernt liegt. Im Grunde hätten die Patentrichter diesem Schaller auch den Verkauf von Traubensaft verbieten müssen. Traubenzucker wirkt bekanntlich aufputschend. Jetzt muss dieser Kerl den Saft nur noch in schicke Dosen füllen – dann hätte Red Bull ihm nicht nur Flügel verliehen, sondern sie ihm quasi geschenkt.