Psychologie/Partnerschaft: Nina Ayerle (nay)

Dass eines von beidem vielleicht der Weihnachtsmann nächste Woche an Heiligabend bringen könnte, glaubte er zunächst nicht. Von einem Mann mit rotem Mantel und weißem Bart, der Geschenke bringt, hat er noch nichts gehört. In seinem Heimatland Mazedonien sei der noch nie vorbeigekommen. „Meine Mutter kauft bei uns Geschenke“, sagte er. Auch an ein Fest erinnert er sich nicht. Seine Schwester Nasar schon. Selbstverständlich feiere man Weihnachten. „Mit einem Baum natürlich und ganz viel Essen und Trinken“, sagte sie und verdrehte die Augen ob dieser Frage. Wie sie dieses Jahr – erstmals fernab der Heimat – feiern, weiß die 13-Jährige nicht. „Das kann ich jetzt echt nicht sagen.“

 

Ihr kleiner Bruder hat sich inzwischen mit der Idee, dass irgendein Mann Geschenke bringt, angefreundet. „Heute ist Freitag. Wie viele Tage muss ich warten?“ fragte er. Auch will er wissen, zu welcher Uhrzeit dieser Mann denn kommt an Heiligabend. Sicherheitshalber schrieb er seinen Namen, sein Alter und auch seine Zimmernummer auf einen Zettel. Den solle man bitte diesem Weihnachtsmann geben. Damit der weiß, wo er das Fahrrad abgeben soll. „Sonst kannst du es auch einfach bringen“, fügte er noch gnädig hinzu.