Tief in die Tasche greifen könnte die Stadt für ein neues Bürogebäude in Feuerbach, das die Führerschein- und Kfz-Stelle sowie die Ausländerbehörde aufnimmt. Dazu braucht die Stadt aber die Hilfe des Tüv.

Die Suchläufe der Stadtverwaltung für den Ersatz der maroden Kfz-Zulassungs- und Führersteinstelle in Feuerbach nähern sich dem Ende. Am bisherigen zentralen Standort Krailenshaldenstraße 30/32 könnte auch die Ausländerbehörde untergebracht werden. Sie hat einen Flächenbedarf von 4600 Quadratmetern.

 

Die baulichen Unzulänglichkeiten am Standort, die die Beschäftigten frustrieren und mitverantwortlich für eine hohe Fluktuationsrate gemacht werden, will der Gemeinderat nicht länger tolerieren. Am 27. Juli soll die Stadtverwaltung mit dem für Liegenschaften verantwortlichen Bürgermeister Thomas Fuhrmann (CDU) und Ordnungsbürgermeister Clemens Maier (FW) eine vergleichende Darstellung zweier möglicher Neubau-Standorte liefern. Dann will der Rat die Weichen stellen.

Große Lösung mit Vorteilen

Am Mittwoch wurde im Verwaltungsausschuss die Tendenz sichtbar, auf dem eigenen Grundstück an der Krailenshaldenstraße tätig zu werden. Dort gibt es die Möglichkeit, nach einem Geländetausch mit dem Tüv auf dann für beide Parteien gut zugeschnittenen Grundstücken neu zu bauen. Die Stadt würde ihren heutigen Parkplatz nutzen. Alternativ könnte sie die Zulassungs- und Führerscheinstelle im Neubau eines Investors an der Leitzstraße unterbringen, vielleicht schon bis 2025. Dort wäre aber für die Ausländerbehörde nicht auch noch Platz.

Der eigene Neubau würde bei 16 900 Quadratmeter Bruttofläche zwischen 50 und 71 Millionen Euro kosten und könnte 2028 fertig sein. Finanziert ist er nicht. „Das wäre die große Lösung“, so Fuhrmann, der mit dem angrenzenden Tüv über den Grundstückstausch verhandeln soll. Sibel Yüksel (FDP) präferiert schon vor dem abschließenden Vergleich diese Lösung, weil mit ihr auch die Platzprobleme der Ausländerbehörde gelöst werden könnten. Zusätzliches Personal könnte zudem laut Hochbauamt perspektivisch auch noch untergebracht werden.

Kein zweiter Standort im Stadtgebiet

Das städtische Gelände sei seit Jahren „untergenutzt“ und könne besser verwendet werden, sprach sich Grünen-Sprecher Andreas Winter für die Krailenshalde aus. Dejan Perc favorisierte für die SPD „gerne auch die große Lösung“, allerdings sei „die schnellere Variante die bessere“ – was dann für die Leitzstraße spräche. Entscheidend sei nicht die schnellere, sondern die nachhaltigere Lösung, die auch Raumreserve für weiteres Personal biete, sagte Hannes Rockenbauch für das Linksbündnis.

Die Forderung von CDU-Stadtrat Jürgen Sauer nach einem zweiten Standort im Süden für die Kfz-Zulassung lehnte der Fachbürgermeister vehement ab. „Mit Blick auf unseren Personalmangel wäre ein zweiter Standort tödlich“, so Clemens Maier. Dann werde es noch schwieriger, auf Engpässe zu reagieren. Überdies böten alle Bürgerbüros einfache Dienstleitungen um das Kfz an. Man sei daher bereits dezentral aufgestellt.