Nicht nur die SPD befindet sich im fortgeschrittenen Stadium einer Führungskrise. Die unionsinternen Debatten über eine Urwahl des Kanzlerkandidaten ist ebenfalls ein Alarmzeichen, kommentiert der StZ-Autor Armin Käfer.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Armin Käfer (kä)

Stuttgart - Es ist schon mehr als 15 Jahre her, dass in der Union so aufgeregt über die K-Frage diskutiert wurde wie in diesen Tagen. Das K steht für das Kanzleramt, was über kurz oder lang neu zu besetzen ist, und für das Verfahren, wie ein(e) Kandidat(in) zu bestimmen wäre. Seinerzeit wurde das bei einem Frühstück in Wolfratshausen entschieden. Angela Merkel musste 2002 dem damaligen CSU-Chef Edmund Stoiber den Vortritt lassen. Aber das ist Geschichte. Stoibers Kandidatur war es sehr bald auch. Und Merkels Kanzlerschaft wird es demnächst sein. Schon allein der Umstand, dass die Neuauflage der K-Frage nun Schlagzeilen macht, ist ein Alarmsignal. Es verrät die Hysterie derer, die sie thematisieren.