Der Konflikt zwischen den Bossen Thomas Hitzlsperger und Claus Vogt beschäftigt den VfB Stuttgart abseits des Sports voll. Jetzt wird auch juristisch geprüft, ob der Vorstandschef überhaupt Präsident werden kann.

Stuttgart - Der Vereinsbeirat des VfB Stuttgart hat sich im Machtkampf zwischen Thomas Hitzlsperger und Claus Vogt erstmals öffentlich zu Wort gemeldet. Dabei wandte sich das Gremium in einer Erklärung an die mehr als 70 000 Mitglieder des Fußball-Bundesligisten. Dabei wird klar, dass der Vereinsbeirat bemüht ist, die hoch geschlagenen Wogen, nachdem die Auseinandersetzung zwischen dem Vorstandsvorsitzenden und dem Präsident publik wurden, wieder zu glätten.

 

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„Die öffentliche Auseinandersetzung in den vergangenen Tagen hat niemandem geholfen und den VfB Stuttgart in keinem guten Licht dastehen lassen. Deshalb ist es unser Bestreben, dass der VfB Stuttgart sowie das Präsidentenamt, sowie alle handelnden Personen in der öffentlichen Diskussion über und durch Bewerber keinen weiteren Schaden nehmen. Der Vereinsbeirat fordert einen fairen Umgang miteinander. Ebenso bekennt sich der Vereinsbeirat klar zu einer zügigen sowie lückenlosen Aufklärung der Datenaffäre mit allen hieraus resultierenden Konsequenzen“, heißt es in dem Schreiben.

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Der Vereinsbeirat betonte zudem, dass er mit dem Anspruch antritt, den Mitgliedern geeignete Kandidaten für das Präsidentenamt auf der Mitgliederversammlung am 18. März zur Wahl zu stellen. Neben Hitzlsperger und Vogt haben sich auch der Remstäler Unternehmer Volker Zeh und die Sindelfingerin Friedhild Miller um den Posten beworben.

In den nächsten Wochen wollen die acht Mitglieder des Vereinsbeirats mit den Kandidaten Gespräche führen. „Der Vereinsbeirat hat zudem eine renommierte Anwaltskanzlei im Sportrecht beauftragt, um die rechtlichen Gegebenheiten der Bewerbung von Thomas Hitzlsperger in Bezug auf unsere Satzung, das Aktien- und Gesellschaftsrecht, die DFL-Vorgaben und etwaige Interessenskonflikte zu überprüfen“, teilt das Gremium mit.

Wolf-Dietrich Erhard, der Vorsitzende des Vereinsbeirats, machte zudem deutlich, dass er jetzt öffentliche Zurückhaltung im Machtkampf erwartet: „Eine weiter anhaltende öffentlich geführte Diskussion über die beiden VfB-internen Bewerber Claus Vogt und Thomas Hitzlsperger wäre nicht zielführend und schadet dem VfB Stuttgart. Daher hat der Vereinsbeirat den beiden Bewerbern nahegelegt, bis zur Nominierungsentscheidung durch den Vereinsbeirat in dieser Thematik keine öffentlichen Auftritte und weiteren Stellungnahmen zu geben.“