Der VfB Stuttgart hat zwei Mitarbeitern im Zuge der Ermittlungen rund um die Datenaffäre gekündigt. Dies gab Vorstandsvorsitzender Thomas Hitzlsperger im Rahmen einer Presserunde bekannt. Ein neuer Kommunikationschef wurde ebenfalls verkündet.

Sport: Philipp Maisel (pma)

Stuttgart - Im Zuge der Datenaffäre rund um den VfB Stuttgart, die sich zu einer beispiellosen Führungskrise rund um den Club mit dem Brustring ausgewachsen hatte, gibt es weitere personelle Konsequenzen. Das gab der Vorstandsvorsitzende Thomas Hitzlsperger im Rahmen einer Presserunde bekannt, an dem auch Dr. Flemming Moos von der den VfB beratenden Kanzlei Osborne Clark teilnahm. Der Club trennt sich von zwei Mitarbeitern. Kommunikationschef Oliver Schraft und Marketingleiter Uwe Fischer müssen gehen. Die Mitarbeiter seien an diese Mittwochabend informiert worden.

 

„Die Basis für diese Entscheidung bildete die arbeitsrechtliche Bewertung der am 28. September 2020 bekanntgewordenen und inzwischen belegbaren Datenschutzverstöße“, sagte Hitzlsperger. Die Entscheidung sei „ohne Alternative“ und die „konsequente Folge der damaligen Vorgänge“ gewesen. Hitzlsperger und Moos kommunizierten überdies, dass es in den Jahren 2016, 2017 und 2018 „klar rechtswidrige Verstöße“ durch die Weitergabe der Daten an Dritte gab. Rund 100 000 Mitgliederdatensätze seien weitergegeben worden.

Alles drin, kompakt aufbereitet, kostengünstig: Testen Sie unser MeinVfB+ Abo

Wer auf Fischer folgt, beziehungsweise dessen Aufgaben übernimmt, ließ Hitzlsperger noch im Unklaren. Klar ist, dass Tobias Kaufmann die Position von Schraft als Direktor Kommunikation, Fans und Marke übernehmen wird. Er wird seine Aufgaben ab dem 1. März aufnehmen.

Unklar ist noch, wie es in der Personalie Rainer Mutschler weitergeht. Mutschler, der bis vor wenigen Tagen auch Mitglied des Präsidiums des VfB Stuttgart 1893 e. V war, von diesem Posten aber zurücktrat, soll ebenfalls maßgeblich an den Vorgängen rund um die Weitergabe Tausender Mitgliederdaten im Zuge der Ausgliederungsdebatte beteiligt gewesen sein. Dies trifft auch auf Fischer und Schraft zu. Dieses Duo hatte seine Aufgaben zuletzt nach Clubangaben ruhen lassen.

Laut Hitzlsperger gebe es allerdings bei Mutschler „keine arbeitsrechtliche Grundlage“ für eine Trennung. Es gehe jetzt darum, „mit Mutsch zu sprechen“ und zu eruieren, wie es in dieser Personalie weitergehen könne. Man sei da „im Austausch.“ Hitzlsperger machte zudem deutlich, dass man nun einen Neuaufgang anstreben müsse. Man müsse „gemeinsam nach vorn zu schauen.“ Es gebe „genug zu tun.“