Psychologie/Partnerschaft: Nina Ayerle (nay)

Außergewöhnliche Nutzungsvorschläge für historisch bedeutsame Gebäude in Stuttgart schätzt die Stadtverwaltung nicht.

 

Am Ende war der Einsatz wohl umsonst. Seit fünf Jahren steht das Garnisonsschützenhaus auf der Verkaufsliste der Stadt Stuttgart. Niemand wollte es haben, es geriet in Vergessenheit. Erst eine Gruppe engagierter Bürger machte auf die historischen Fachwerkbauten am Dornhaldenfriedhof aufmerksam. Inzwischen haben sich bei dem Konzeptvergabeverfahren drei private Interessenten die Mühe gemacht, Vorschläge einzureichen. Darin stecken viel Hirnschmalz und freiwilliges Engagement für das kulturhistorisch bedeutsame Gebäudeensemble. Nach der bislang inoffiziellen Bewertung durch die Verwaltung deutet aber alles daraufhin, dass das Engagement der Bürger eigentlich nie gewünscht war. Warum man ihnen überhaupt die Chance gab, Vorschläge einzureichen, ist im Nachhinein unklar: Denn bei der Bewertung der Konzepte spielen offensichtlich inhaltliche Kriterien keine große Rolle. Die einzigen Argumente der Verwaltung sind der Denkmal- und der Umweltschutz. Dass aber eine öffentliche Nutzung mit mehr Verkehr und Besuchern einhergeht, versteht sich von selbst.

Schade, dass die Stadtverwaltung so wenig offen ist, kreative und außergewöhnliche Nutzungsmöglichkeiten zu erproben – zumal das Gebäude derzeit verfällt. Dabei scheint der Denkmalschutz keine Rolle zu spielen. Man fragt sich, warum eben dieser und die Lage im Landschaftsschutzgebiet aber gegen eine öffentlichen Nutzung ins Feld geführt werden. Zumal alle eingereichten Konzepte die besondere Lage der Gebäude berücksichtigen.